Wie es zu den steigenden Ehec-Infektionen in Norddeutschland kam, ist noch unklar. In einer anderen Frage deutet sich eine Entwarnung an.
Ehec-Fälle in Vorpommern und Belgien hängen nicht zusammen

Laut dem Robert Koch-Institut gibt es keine Anzeichen dafür, dass die aktuellen Ehec-Ausbrüche in Mecklenburg-Vorpommern und Belgien miteinander in Verbindung stehen. Eine Sprecherin des RKI sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass bei den Erkrankten in belgischen Seniorenheimen ein anderer Ehec-Typ nachgewiesen wurde.
Von den 27 Menschen, die seit Mitte August in Mecklenburg-Vorpommern an Ehec erkrankt sind, sind 21 Kinder und Jugendliche. Neun der Betroffenen haben HUS entwickelt, was zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen, Blutgerinnungsstörungen und Nierenfunktionsstörungen führen kann. Aktuell werden 16 der Erkrankten stationär behandelt, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilt. Die Zahlen beziehen sich auf den Stand vom 2. September. Die Ursache der Ehec-Infektionen bleibt weiterhin unklar.
Laut Behördenangaben gibt es bisher 8 Todesfälle in Belgien, insgesamt 63 Personen zeigen Krankheitssymptome (Stand 1. September). Acht Heime sind betroffen, in vier weiteren laufen noch Untersuchungen.
Kinder besonders gefährdet
Es gibt regelmäßig Ehec-Ansteckungen. Die aktuelle Situation in Norddeutschland erregt jedoch besonders viel Aufmerksamkeit, da innerhalb kurzer Zeit so viele Kinder betroffen sind.
Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet spezifische pathogene Stämme des Darmbakteriums, die hauptsächlich bei Wiederkäuern wie Rindern vorkommen. Die Mikroben können beispielsweise durch kontaminierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen werden.
Sie stellen sogenannte Shigatoxine her: starke Zellgifte, die bei Menschen schwere Durchfallerkrankungen sowie das sogenannte hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) verursachen können, eine Komplikation, die zu Nierenversagen führen kann. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind.