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Entscheidung über Alzheimer-Therapie in EU verzögert sich

Allein in Deutschland leben mehr als eine Million Menschen mit Alzheimer. Einigen davon könnte das Medikament Lecanemab helfen. Die Entscheidung über die Zulassung verzögert sich aber.

Entscheidung über die Zulassung für Medikament zur Behandlung von Alzheimer-Patienten verzögert sich. (Archivbild)
Foto: Lutz Kracht/MPI/dpa

Die Entscheidung über eine Zulassung für die erste Alzheimer-Therapie in der EU verzögert sich. «Ein Mitgliedstaat stellte Fragen zur Bewertung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA und zum Entwurf der Kommissionsentscheidung», teilte die EU-Kommission auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Daher sei das sogenannte schriftliche Verfahren beendet worden, und es werde eine Sitzung zu dem Vorhaben organisiert. 

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat Anfang November die erste Alzheimer-Therapie in der EU genehmigt. Die Europäische Kommission muss die Entscheidung jedoch noch mit den EU-Staaten abstimmen. In der Regel sollte dies innerhalb von etwa zwei Monaten erfolgen. Wann die Entscheidung voraussichtlich getroffen wird, wurde von der Kommission jedoch noch nicht bekannt gegeben.

Die EMA empfahl konkret die Zulassung von Lecanemab zur Behandlung von leichter kognitiver Beeinträchtigung oder leichter Demenz im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit für bestimmte Patienten.

In den USA bereits zugelassen

Der Antikörper, der seit Anfang 2023 bereits unter dem Handelsnamen Leqembi in den USA zugelassen ist, soll das Proteinfragment beta-Amyloid (Aß) aus dem Gehirn entfernen. «Amyloid ß steht vermutlich am Beginn einer Kaskade der neuronalen pathologischen Veränderungen im Gehirn», sagte Jörg Schulz von der Uniklinik Aachen und Sprecher der Kommission «Demenz und Kognitive Störungen» der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). 

Etwa eine Million Menschen in Deutschland leiden an der Alzheimer-Krankheit. Der empfohlene Antikörper Lecanemab verbessert nicht die Symptome, sondern soll lediglich das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Daher wird er nur für Betroffene im frühen Stadium der Krankheit empfohlen.

dpa