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Erdbeermond über Deutschland: Optische Täuschung am Himmel

Der Erdtrabant wirkt kurz nach dem Aufgehen größer, obwohl er 398.000 Kilometer entfernt ist. Bei klarem Wetter erscheint er blassrot.

Blassroter Mond am Abendhimmel. (Archivbild)
Foto: Patrick Pleul/dpa

Mit dem Junivollmond steht am Mittwoch über Deutschland ein sogenannter Erdbeermond. «Über Bad Salzschlirf zeigt er sich um 22.43 Uhr», sagte Michael Passarge vom Freundeskreis der Himmelskunde, der in dem kleinen Städtchen in Osthessen ein eigenes Observatorium gebaut hat. Die genaue Zeit, wann der Mond aufgeht, variiere innerhalb Deutschlands – im Osten etwas früher, im Westen etwas später.

Erntezeit als Namensgeber

Der Mond sei am Mittwochabend noch etwa 398.000 Kilometer von der Erde entfernt. «Er ist gar nicht so nah dran», sagte Passarge. Der Erdtrabant erscheine kurz nach dem Aufgehen generell ein wenig größer als wenn er hoch am Himmel stehe. «Das ist aber eine optische Täuschung», sagte Passarge. Der Grund dafür: Wenn der Mond knapp über dem Horizont stehe, gebe es Vergleichsmöglichkeiten zum Beispiel mit Bäumen oder Gebäuden.

Wenn das Wetter günstig ist, wird der Mond wahrscheinlich ein wenig blassrot am Nachthimmel erscheinen. Die spezielle Bezeichnung für den Vollmond im Juni stammt laut Passarge von der Erntezeit für Erdbeeren.

Keine kreisrunde Bahn um die Erde

Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beträgt die durchschnittliche Entfernung des Mondes von der Erde etwa 400.000 Kilometer. Die Entfernung variiert jedoch aufgrund der nicht kreisförmigen Umlaufbahn des Satelliten. Sie schwankt zwischen rund 360.000 und 405.000 Kilometern.

«Warum die Bahn nicht perfekt kreisförmig ist, hat viele Gründe», heißt es auf der DLR-Homepage. Dabei spielten die Anziehungskraft der Sonne, die Kräfte zwischen Mond und Erde, aber auch die unterschiedliche Masseverteilung im Erdinneren eine Rolle.

dpa