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Erkältung, Covid und Co – extrem viele gemeldete Krankheiten

Wer krank ist, kann das über ein Portal dem Robert Koch-Institut melden. Nun machten das mehr Menschen als sonst. Eine Krankheitswelle scheint durchs Land zu gehen. Ein Erreger taucht noch nicht auf.

Viele Atemwegserkrank
Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Die Zahl der Atemwegserkrankungen in Deutschland war vergangene Woche im Vergleich zu den Vorjahren auf einem Höchststand. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Auf Basis der über das Online-Portal «GrippeWeb» von Menschen selbst gemeldeten Fällen geht das RKI von 8.800 Atemwegserkrankungen pro 100.000 Einwohner (ARE-Inzidenz) aus. Das entspreche auf die gesamte Bevölkerung gerechnet 7,4 Millionen Menschen. Zunächst hatte die «Bild» berichtet.

In der Kalenderwoche 41, die dieses Jahr vom 07. bis zum 13. Oktober dauerte, wurde der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2011 verzeichnet. Im vergangenen Jahr meldete das RKI etwa 7.000 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner – also hochgerechnet 5,8 Millionen Menschen auf die Gesamtbevölkerung. Die bisher höchste ARE-Inzidenz in der Kalenderwoche 41 wurde 2011 mit mehr als 7.800 erreicht.

Auch die Anzahl der gemeldeten Arztbesuche deutet auf eine hohe Krankheitsrate hin. Das RKI meldet in der vergangenen Woche 1.900 Besuche pro 100.000 Einwohner aufgrund von Atemwegserkrankungen. Aufgrund der Herbstferien in einigen Bundesländern ist dieser Wert jedoch ungenau.

Grippe spielt noch keine Rolle

Die meisten Krankheiten, die von Arztpraxen durch Proben analysiert wurden, wurden entweder durch klassische Erkältungsviren, die Rhinoviren (30 Prozent), oder Coronaviren (22 Prozent) verursacht. Influenza A- und B-Viren, die die Grippe verursachen, wurden letzte Woche jedoch nicht nachgewiesen. Letztes Jahr begann die Grippesaison gemäß der Definition des RKI in Kalenderwoche 50, also Mitte Dezember.

Mit Blick auf die Rhinoviren vermutet das RKI einen möglichen «Nachholeffekt», da während der Corona-Pandemie große Teile der Bevölkerung keinen Kontakt dazu gehabt hätten. Generell nehmen Atemwegserkrankungen laut RKI mit dem Ende des Sommers rasch zu, meistens pendele sich das ganze bis zum Jahresende auf einem hohen Niveau ein.

dpa