Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Ermittler: Kioskbetreiber hat Explosion verursacht

Nach der tödlichen Explosion in Düsseldorf hat sich der Verdacht der Ermittler verdichtet: Er richtet sich gegen einen Kioskbetreiber. Der ist selbst eines der Todesopfer.

Bei dem Brand in Düsseldorf am 16. Mai sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und weitere verletzt worden.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Ein 48-jähriger Kioskbetreiber soll laut Polizei und Staatsanwaltschaft der Verursacher der Explosion und des Feuers mit 3 Toten und 16 Verletzten in Düsseldorf sein. Die Ermittlungen haben sich in diese Richtung verdichtet. Es wird angenommen, dass der Mann Benzin in seinem Laden verschüttet und angezündet hat.

Er soll von der Explosion, die er verursacht hat, möglicherweise selbst überrascht worden sein. Der 48-Jährige ist einer der drei Todesopfer. Es gab Auseinandersetzungen mit einigen Nachbarn. Der befristete Vertrag für die Nutzung der Kiosk-Räume sollte zum Jahresende auslaufen und wurde nicht verlängert. Darüber hinaus begab sich der Mann aufgrund einer psychischen Erkrankung in Behandlung. Dies ergaben die Ermittlungen der Mordkommission.

Eine Frau, die bei dem Brand lebensgefährlich verletzt wurde, liegt immer noch auf der Intensivstation. Die Polizei untersucht den Fall wegen Mordes und Brandstiftung. Wenn sich der aktuelle Stand der Ermittlungen nicht ändert, wird das Verfahren eingestellt, da der einzige Verdächtige verstorben ist.

In einem Kiosk im Erdgeschoss des betroffenen Wohn- und Geschäftshauses wurde Benzin als Brandbeschleuniger verschüttet. Dadurch entstand vermutlich ein Gas-Luft-Gemisch, das bei der Entzündung explodierte. Die Leiche des Kioskbetreibers (48) wurde in unmittelbarer Nähe am Hintereingang des Ladens gefunden. Laut Obduktion starb er an den Folgen der Explosion, die sich am 16. Mai gut zwei Stunden nach Mitternacht ereignete.

In einer Wohnung im ersten Stock des Wohnhauses über dem Kiosk wurde die Leiche eines 55-jährigen Bewohners des Hauses mit relativ frischen Verletzungen gefunden. Trotzdem starb er an einer Rauchvergiftung. Dies führte zu Spekulationen, dass es sich bei dem Brand um eine Vertuschungstat handeln könnte.

Die Ermittler gehen mittlerweile davon aus, dass der Mann in seiner Verzweiflung versucht hat, sich selbst zu töten, um nicht bei lebendigem Leib zu verbrennen: Vor den Fenstern seiner Wohnung versperrte eine Flammenwand den Sprung in die Tiefe und der Fluchtweg durch das Treppenhaus war durch dichten Brandrauch abgeschnitten, wie es aus Ermittlerkreisen hieß.

Der Brand breitete sich schnell vom Erdgeschoss in dem sechsstöckigen Haus aus. Die Feuerwehr musste zahlreiche Menschen mit Drehleitern von den Balkonen retten, da der Fluchtweg durch das Treppenhaus blockiert war. Auch Nachbarhäuser wurden beschädigt. Vor dem Gebäude standen mehrere Autos in Flammen. Die über 100 Einsatzkräfte fanden ein Trümmerfeld vor. Die Detonation hatte sogar das gegenüberliegende Haus beschädigt.

dpa