Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Erste Flüge für Seehund-Zählungen im Wattenmeer starten

Bei Ebbe liegen sie auf Sandbänken und dösen: Tausende Seehunde leben im Wattenmeer. Experten untersuchen in den kommenden Wochen ihre Bestandsentwicklung – dazu müssen die Beobachter in die Luft.

Aus der Luft zählen und fotografieren Experten Alt- und Jungtiere, die sich bei Ebbe ausruhten.
Foto: Sina Schuldt/dpa

Um den Bestand der Seehunde im Wattenmeer aus der Luft zu erheben, planen Piloten, Jäger und Wissenschaftler mit Kleinflugzeugen die ersten Zählflüge in diesem Jahr durchzuführen. Bei Niedrigwasser sollen zwei Propellermaschinen mit erfahrenen Beobachtern an Bord gleichzeitig an der niedersächsischen Küste in Norddeich und in Mariensiel bei Wilhelmshaven starten.

Laut dem zuständigen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg wurde dies mitgeteilt. Anhand der Anzahl der Tiere können Wissenschaftler erkennen, wie sich der Bestand entwickelt und welche Schlussfolgerungen sie ziehen müssen.

«Seehunde sind ein wichtiger Bioindikator für den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer», teilte das Landesamt mit. Für die Zählungen eignet sich Niedrigwasser, weil sich die Tiere dann auf Sandbänken sammeln, etwa um sich zu sonnen. 

Die Zählungen sind Teil eines internationalen Schutzabkommens zwischen Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Gleichzeitig wird auch in den anderen Ländern gezählt.

Bestand auf hohem Niveau stabilisiert

In Niedersachsen arbeiten Jäger ehrenamtlich zusammen mit Wissenschaftlern des Landesamtes. Im Gegensatz zu den Vorjahren, in denen drei Flugzeuge eingesetzt wurden, wurden die Abschnitte an der niedersächsischen Küste in diesem Jahr nur noch in zwei etwa gleich große Zählabschnitte aufgeteilt. Bis Mitte August sind noch vier weitere Zähltage geplant.

Der Bestand an Seehunden hat sich in den letzten Jahren laut Landesamt an der niedersächsischen Küste auf einem hohen Niveau stabilisiert. Im Jahr 2023 wurden zwischen Ems und Elbe 8912 Tiere gezählt. Im gesamten Wattenmeer wurden im letzten Sommer laut dem trilateralen Wattenmeersekretariat 22.621 Tiere gezählt. Somit wurden insgesamt im dritten Jahr in Folge etwas weniger Tiere gezählt.

dpa