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Erster Fall der Afrikanischen Schweinepest in Hessen

Die in Deutschland selten auftretende Viruserkrankung Afrikanische Schweinepest ist erstmals in Hessen nachgewiesen worden. Für Menschen ist sie ungefährlich, für Schweine hingegen meist tödlich.

Für Menschen und andere Tierarten ist die Viruserkrankung ungefährlich - bei Haus- und Wildschweinen dagegen unheilbar und verläuft fast immer tödlich.
Foto: Lino Mirgeler/dpa

In Hessen wurde bei einem Wildschwein die Afrikanische Schweinepest festgestellt – es ist der erste Fall in diesem Bundesland.

Das Regierungspräsidium Darmstadt gab bekannt, dass das sterbende Tier südlich von Rüsselsheim am Main im Landkreis Groß-Gerau in der Nähe einer Landstraße entdeckt wurde. Der positive Test auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigt.

Laut einer gemeinsamen Mitteilung arbeiteten der Kreis Groß-Gerau, das Regierungspräsidium Darmstadt und das hessische Landwirtschaftsministerium eng zusammen. Das Ziel sei, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen und zu verhindern, dass sie sich ausbreite oder auf Hausschwein-Bestände übertrete.

Es gibt keine Impfung. Die Krankheit kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung, Schuhe und Futter auf den Menschen übertragen werden.

Laut der Mitteilung sollte eine Restriktionszone mit einem Radius von etwa 15 Kilometern um den Fundort bei Rüsselsheim eingerichtet werden. Verfügungen werden den Umgang mit Schweinen und deren Haltung, den Umgang mit tierischen Produkten und das Ausbringen von Gülle regeln. Ein generelles Jagdverbot in der Zone soll verhindern, dass Wildschweine aufgeschreckt werden.

Zone erfasst auch Gebiete in Rheinland-Pfalz

Die Restriktionszone betrifft neben dem Landkreis Groß-Gerau auch den Main-Taunus-Kreis, Darmstadt-Dieburg, den Landkreis Offenbach sowie die Städte Frankfurt und Wiesbaden. Des Weiteren fallen in Rheinland-Pfalz der Landkreis Mainz-Bingen und die Stadt Mainz in einem Umkreis von 15 Kilometern darunter.

In den Kreisen wurden die Suche nach erkrankten Tieren und entsprechende Tests organisiert sowie die Einrichtung von Sammelplätzen für Kadaver vorbereitet. «Bislang wurde lediglich ein infiziertes Wildschwein festgestellt», hieß es in der Mitteilung. Wenige Kilometer davon entfernt wurden demnach zwar zwei tote Wildschweine gefunden – aber negativ auf das Virus getestet. 

Torsten Reinwald, der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass das Virus wahrscheinlich vom Menschen verbreitet wurde, beispielsweise durch Wurstabfälle. Er forderte dazu auf, auffällige oder tote Wildschweine sofort der Polizei zu melden. Außerdem sollte man Abstand halten, um eine Verbreitung des Virus beispielsweise über die Schuhsohlen zu vermeiden.

Im Jahr 2020 wurde in Brandenburg der erste Fall von ASP bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt. Laut dem Sprecher des Jagdverbandes waren die Hauptausbreitungsgebiete in Deutschland neben Brandenburg bisher Sachsen. Des Weiteren gab es Fälle in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Baden-Württemberg.

dpa