Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Erster Teil des «Euclid»-Himmelsatlas veröffentlicht

Die «Euclid»-Mission soll die bisher größte 3D-Karte des Kosmos liefern. Nun hat die Esa den ersten Teil dieses Himmelsatlas vorgestellt. Er enthält Millionen von Galaxien.

Dieses Bild ist Teil des Mosaiks, das aus Bildern von «Euclid» zusammengesetzt wurde.
Foto: Esa/Euclid Consortium/dpa

Die europäische Raumfahrtagentur Esa hat den ersten Teil ihres kosmischen Atlas veröffentlicht. Der Himmelsausschnitt wurde von Generaldirektor Josef Aschbacher und Wissenschaftsdirektorin Carole Mundell bei einem Weltraumkongress in Mailand präsentiert. Er enthält die Kombination Hunderter Beobachtungen, die das Weltraumteleskop der «Euclid»-Mission über zwei Wochen im März und April 2024 aufgenommen hat. 

Dieses Mosaik repräsentiert ungefähr 1 Prozent des Himmelsausschnitts, den das Teleskop in sechs Jahren aufnehmen soll. Das Ziel des Projekts ist es, die bisher größte dreidimensionale Karte des Universums zu erstellen, mit Milliarden von Galaxien in einem Umkreis von zehn Milliarden Lichtjahren. Der vorgestellte Ausschnitt des Südhimmels deckt eine Fläche am Firmament ab, die der 500-fachen Größe des Vollmonds entspricht, wie die Esa mitteilte.

Er enthält demnach etwa 14 Millionen Galaxien sowie Dutzende Millionen von Sternen in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. «Dieses fantastische Bild ist der erste Teil einer Karte, die in sechs Jahren mehr als ein Drittel des Himmels enthüllen wird», erklärte Valeria Pettorino, «Euclid»-Projektwissenschaftlerin der Esa. 

Blick in die Vergangenheit des Universums

Das Weltraumteleskop wurde im Juli des letzten Jahres ins All geschickt. Es verfügt über zwei Kameras – eine für den sichtbaren Wellenlängenbereich und eine für den Nah-Infrarotbereich. Diese sollen die Bewegungen und Formen von Galaxien darstellen und auch dazu beitragen, die Entfernung von Galaxien zu bestimmen.

Die Beobachtungen sollen zeigen, wie sich die Materie im Weltall über große Entfernungen verteilt und wie sich die Ausdehnung des Universums entwickelt hat. Die Esa plant, einen Blick in die Vergangenheit des Universums zu werfen und seine Entwicklung in den letzten zehn Milliarden Jahren zu erforschen.

Daraus wiederum hoffen die Astronomen, auf Eigenschaften der Dunklen Energie und der Dunklen Materie schließen zu können. Die Esa hatte im vergangenen Jahr wiederholt Bilder von «Euclid» veröffentlicht.

dpa