Unter den Astronautinnen waren bislang noch keine deutschen Frauen. Das könnte sich in wenigen Monaten ändern: Rabea Rogge gehört zu einem Team, das tagelang um die Pole fliegen soll.
Erstmals könnte deutsche Frau ins Weltall fliegen
Die erste deutsche Frau im Weltall soll an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX in den Himmel fliegen. Rabea Rogge gehöre zu den vier «internationalen Abenteurern» einer geplanten mehrtägigen kommerziellen Mission, erklärte das Unternehmen des Multimilliardärs Elon Musk mit Sitz in den USA. Der Start könne frühestens Ende des Jahres erfolgen.
Rogge wurde als «Spezialistin für die Mission» vorgestellt. Die Deutsche hat an der ETH Zürich Elektrotechnik und Informationstechnologie studiert. Dabei arbeitete sie auch an einem Konzept einer Nanosatelliten-Zentrifuge in einer niedrigen Erdumlaufbahn mit. Für ihre Doktorarbeit wechselte sie an die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens.
Während der drei bis fünf Tage langen Mission an Bord der SpaceX-Kapsel «Dragon» soll das Team die Polarregionen der Erde in den Blick nehmen. Aus einer Höhe von 425 bis 450 Kilometern werde unter anderem ein Himmelsleuchten namens «Steve» untersucht. Das sind leuchtend violette Bänder am Nachthimmel, die an ein Polarlicht erinnern. Außerdem könnten bei der Mission namens «Fram2» laut SpaceX die ersten Röntgenbilder von Menschen im Weltall entstehen. Die anderen Crew-Mitglieder kommen aus Malta, Norwegen und Australien.
Rogge erklärte auf X, sie fühle sich unglaublich geehrt, ausgewählt worden zu sein. «Ich freue mich sehr darauf, für die Forschung verantwortlich zu sein und einige coole Projekte auf die Beine zu stellen.»
Laut Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gab es bisher keine deutsche Frau im Weltall. Es gab zwar mehrere Anwärterinnen und Reserve-Raumfahrerinnen, aber noch nie ist eine Frau wirklich geflogen, erklärte ein DLR-Sprecher. Die DLR-Liste umfasst 15 Männer im Weltall.
Es gibt weltweit keine einheitliche Definition dafür, wer als Raumfahrerin oder Raumfahrer gilt. Die Association of Space Explorers (ASE) akzeptiert beispielsweise nur Mitglieder, die mindestens eine Erdumrundung in einem Raumschiff absolviert haben. Die Liste der ASE umfasst etwa 700 Namen von Menschen, die bereits im Weltall waren.