Die USA vermuten eine russische Weltraumwaffe im All. Der Chef der Europäischen Raumfahrtagentur blickt besorgt auf eine mögliche Ausbreitung von Kriegsgeschehen ins All.
Esa-Chef warnt vor Kriegsgefahren im All
Der Chef der Europäischen Raumfahrtagentur Esa hat vor den Folgen einer Ausbreitung von Kriegshandlungen ins Weltall gewarnt. Wenn eine Nation Anti-Satellitenwaffen einsetze, erzeuge dies Trümmer, die auch eigene Satelliten gefährdeten, sagte Josef Aschbacher in Brüssel. Dies sei eine Sorge, «die wir alle haben», so der Österreicher.
Laut den USA hat Russland einen Satelliten ins All geschickt, der wahrscheinlich eine Weltraumwaffe ist. Der Satellit hat die Fähigkeit, andere Satelliten anzugreifen und befindet sich in einer erdnahen Umlaufbahn, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder. Der Start fand am 16. Mai statt. Ähnliche russische Starts gab es bereits 2019 und 2022.
Im Februar sorgten US-Berichte über Russlands atomare Ambitionen im All für Aufsehen. Es hieß, dass das nukleare Potenzial gegen Satelliten gerichtet sei und somit eine Bedrohung für die nationale und internationale Sicherheit darstellen könne. Russlands Präsident Wladimir Putin reagierte auf die Berichte und betonte, dass man gegen die Stationierung von Atomwaffen im Weltall sei.
In Brüssel trafen sich zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Raumfahrt. Bei dem Treffen besprachen sie auch ein mögliches EU-Weltraumgesetz. «Wir haben von den Mitgliedstaaten gehört, dass es ein starkes Interesse daran gibt, dass die Kommission einen Vorschlag vorlegt», sagte ein Vertreter der EU-Kommission. Man werde in den kommenden Wochen intensiv daran arbeiten, den Vorschlag vorzulegen.
Esa-Chef Aschbacher versicherte der EU-Kommission Unterstützung für das Weltraumgesetz. Es sei nicht seine Aufgabe, festzulegen, was im Gesetzesvorschlag enthalten sein sollte, aber es bestehe Interesse daran, die Raumfahrtindustrie durch die Vereinheitlichung von Standards und Aktivitäten zu stärken.