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Etliche Millionen Menschen leiden bei Sand- und Staubstürmen

Über Tausende Kilometer wehen Staub- und Sandpartikel um die Welt, auch in Deutschland verfärbt Staub aus der Sahara zuweilen den Himmel. Das beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit.

Sahara-Staub kommt auch in Deutschland an. (Archivbild)
Foto: Christoph Reichwein/dpa

Weltweit sind nach einem neuen Bericht jedes Jahr 330 Millionen Menschen in 150 Ländern von Sand- und Staubstürmen betroffen. «Der Klimawandel verstärkt das Auftreten von Sand- und Staubstürmen, indem er die Wettermuster verändert und die Vegetationsdecke verringert», berichtet die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf. Nach Schätzungen gerieten jedes Jahr zwei Milliarden Tonnen Staub und Sand in die Atmosphäre. 80 Prozent davon stammten aus den Wüsten Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens. 

«Sand- und Staubstürme bedeuten nicht nur dreckige Fenster und einen trüben Himmel», sagt WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. «Das beeinträchtigt die Gesundheit und Lebensqualität von Millionen Menschen und verursacht Kosten in Millionenhöhe durch Störungen des Flugverkehrs und anderen Transportmethoden, durch Beeinträchtigungen der Landwirtschaft und der Solarstromerzeugung.»

Mittelmeerregion stark betroffen

Die Partikel werden durch starke Winde aufgewirbelt und können über Tausende von Kilometern transportiert werden. Laut der WMO war die Konzentration von verwehtem Sand und Staub in vielen Regionen im vergangenen Jahr höher als im langjährigen Durchschnitt (1981 bis 2010).

Laut diesen Angaben sind das Mittelmeer, der Golf von Bengalen und Zentral- und Ostchina einige der Regionen, die von weit verwehtem Sand und Staub betroffen sind. Auch in Deutschland kann die Sonne manchmal wie hinter einem Schleier erscheinen und das Licht rötlich werden, wenn Sand aus der Sahara in Nordafrika über Tausende Kilometer nach Norden geweht wird.

Die Folgen der Staub- und Sandstürme

Sand und Staub tragen zur Gletscherschmelze bei, wenn sie sich auf Bergen und Gletschern ablagern, sagt WMO-Expertin Sara Basart. Sie können die Landwirtschaft beeinträchtigen, da sie das Pflanzenwachstum behindern. Durch Sand- und Staubpartikel in der Atmosphäre gelangt weniger Sonnenenergie auf Solarmodule, erklärt Basart. Zudem fördern die Partikel in der Atmosphäre die Wolkenbildung. Die Ablagerungen direkt auf den Modulen beeinträchtigen ebenfalls die Stromproduktion. Waldbrände begünstigen zudem die Bildung von Staub.

dpa