Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Europa warnt vor steigender Gefahr durch durch Stechmücken übertragene Viruserkrankungen

Die Verbreitung von West-Nil- und Chikungunya-Virus in Europa nimmt zu. Schutzmaßnahmen werden dringend empfohlen.

Durch Mücken verbreitete Krankheiten werden in Europa immer häufiger
Foto: Uwe Anspach/dpa

Laut dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) treten durch Stechmücken übertragene Viruserkrankungen in Europa immer häufiger auf. Das ECDC warnte davor, dass die Ansteckung mit Erregern wie dem West-Nil- oder dem Chikungunya-Virus in Europa zur neuen Realität werden könnte.

Laut der EU-Behörde hat die Asiatische Tigermücke in diesem Jahr in Europa bereits 27 Ausbrüche des Chikungunya-Virus verursacht, was einen neuen Rekord für den Kontinent darstellt. Erstmals wurde Anfang Juli im französischen Elsass ein Fall von Chikungunya-Fieber gemeldet, bei dem sich die Person vor Ort angesteckt hat. Dies verdeutlicht laut der EU-Behörde, dass sich das Übertragungsrisiko des Virus immer weiter Richtung Norden ausbreitet.

Längere Sommer und mildere Winter – ideal für Mücken

Laut dem Bericht des ECDC wurden bis Mitte August in acht europäischen Ländern 335 Fälle von örtlich übertragenem West-Nil-Virus und 19 Todesfälle gemeldet. Italien ist mit 247 Fällen das am stärksten betroffene Land, gefolgt von Griechenland (35 Fälle). Das ECDC prognostiziert, dass die Anzahl der Infektionen weiter steigen wird und die Übertragungen voraussichtlich im August oder September ihren Höhepunkt erreichen werden.

Das ECDC nennt als Ursachen für die zunehmende Verbreitung von Krankheiten in Europa klimatische Bedingungen, die das Gedeihen von Stechmücken begünstigen: steigende Temperaturen, längere Sommerperioden, mildere Winter und Veränderungen in den Niederschlagsmustern. Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist mittlerweile in 16 europäischen Ländern anzutreffen, und diese Art breitet sich auch in Deutschland aus.

Die EU-Agentur empfiehlt Bewohnern und Besuchern in den betroffenen Gebieten – insbesondere älteren Menschen, Kindern und Personen mit geschwächtem Immunsystem -, sich vor Mückenstichen zu schützen. Dazu gehören laut der Agentur Mückenspray, langärmlige Kleidung, Mückengitter an den Fenstern und Moskitonetze über den Betten.

dpa