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EU-Behörden: Schifffahrt hat Nachholbedarf bei Klimazielen

Der europäische Seeverkehr kommt auf seinem Weg zu mehr Nachhaltigkeit voran, hat aber noch einiges an Hausaufgaben vor sich. Gerade die Emissionen bleiben ein Problem.

Die Schifffahrt trägt zu schätzungsweise drei bis vier Prozent der CO2-Emissionen der EU bei. (Illustration)
Foto: Jens Büttner/dpa

Laut Angaben der Europäischen Umweltagentur (EEA) und der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) muss die europäische Seeschifffahrt ihre Bemühungen im Klima- und Umweltschutz weiter intensivieren. Obwohl der maritime Sektor Fortschritte in Richtung größerer Nachhaltigkeit macht, ist es notwendig, in den kommenden Jahren verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, um die Klima- und Umweltziele der EU zu erreichen. Dies beinhaltet die Verringerung des Energieverbrauchs, der Umweltverschmutzung und Emissionen sowie den besseren Schutz der Artenvielfalt.

Der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen bleibt eine Herausforderung für den Seeverkehr, obwohl er zu den umweltfreundlichsten Transportwegen zählt. Aktivitäten wie Fracht- und Containertransport, kommerzielle Fischerei, Tankertransporte und Kreuzfahrten machen etwa drei bis vier Prozent der gesamten CO2-Emissionen der Europäischen Union aus. Dieser Anteil muss reduziert werden, betonen die EU-Agenturen in Kopenhagen und Lissabon.

Vorschlag: Geschwindigkeit reduzieren 

Die Umweltorganisation OceanCare schlägt eine Lösung vor: «Der Übergang zu grünem Antrieb ist unausweichlich, braucht aber Zeit für die Entwicklung technischer Lösungen und erhebliche Investitionen zur Modernisierung der Flotten», teilte Geschäftsführerin Fabienne McLellan mit. «Die Reduzierung der Schiffsgeschwindigkeit stellt eine sofortige und kostengünstige bewährte Maßnahme dar, die keine neue Technologie erfordert – nur politischen Willen.» Langsameres Fahren würde nicht nur Emissionen senken, sondern auch Wale schützen und Unterwasserlärm reduzieren. 

EU-Kommissar: Leitfaden für die Schifffahrt der Zukunft

Die Umwelt- und Schifffahrtsexperten stellten fest, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Wasserverschmutzung durch Öl und Abwasser sowie die Umstellung auf sauberere Treibstoffe zu bekämpfen. Sie bemerkten positiv, dass sich der Meeresmüll, der von der Fischerei und Schifffahrt verursacht wird, in den letzten zehn Jahren halbiert hat. Es bleibt jedoch weiterhin eine Herausforderung, dieses Problem umfassend zu lösen.

Der Bericht wurde vom EU-Kommissar für Nachhaltigen Verkehr und Tourismus, Apostolos Tzitzikostas, als wertvoller Leitfaden für die Zukunft der europäischen Schifffahrt bezeichnet und gleichzeitig als Aufruf zum Handeln betrachtet. Umweltkommissarin Jessika Roswall forderte einen Paradigmenwechsel in der Wertschätzung von Wasser, um dessen Qualität und Quantität zu erhalten und gleichzeitig die wirtschaftlichen Wettbewerbsvorteile des Sektors zu stärken.

dpa