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Europäische Rakete Vega C vor erstem Flug nach technischen Problemen

Der erste Flug seit dem Fehlschlag vor zwei Jahren steht bevor. Hoffnung auf erfolgreichen Start um 22.20 Uhr in Kourou.

Für die Esa ist die Rakete Vega C essenziell für Europas Zugang zum All. (Handout)
Foto: ESA/dpa

Trotz kurzfristiger technischer Probleme könnte die europäische Rakete Vega C am Abend erstmals in knapp zwei Jahren wieder ins All fliegen. Es wäre der erste Flug einer Rakete dieses Typs nach dem fehlgeschlagenen kommerziellen Erststart vor knapp zwei Jahren. Der frühestmögliche Zeitpunkt für den Start ist um 22.20 Uhr deutscher Zeit am europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana.

Ursprünglich war der Start für den späten Mittwochabend deutscher Zeit geplant. Allerdings wurde er kurzfristig verschoben. Raketenbetreiber Arianespace teilte mit, dass aufgrund eines technischen Problems das bewegliche Portal um die Rakete nicht entfernt werden konnte.

Der Chef der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Josef Aschbacher, schrieb auf der Plattform: «Verspätungen kommen vor, aber das Wichtige ist, dass es keine Probleme mit Sentinel-1C oder Vega-C gibt.» Man habe große Hoffnung, dass die Rakete am Donnerstag starten könne. An Bord soll die Vega C den Satelliten Sentinel-1C des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus haben.

https://x.com/AschbacherJosef/status/1864397436883447986

Vega C ist für Europas Zugang zum All wichtig

Die Vega C ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete, die von 2012 bis zu diesem Herbst leichte Satelliten ins All brachte. Laut Esa kann die neue Rakete etwa 800 Kilogramm mehr Last transportieren, ist kostengünstiger und kann Satelliten auf Umlaufbahnen in verschiedenen Höhen platzieren. Insgesamt kann sie über zwei Tonnen Nutzlast ins All befördern.

Die neue Rakete startete erstmals und erfolgreich im Juli 2022. Allerdings erlitt sie im Dezember 2022 einen schweren Rückschlag: Kurz nach dem Start geriet die Rakete aufgrund eines technischen Problems im Triebwerk Zefiro-40 vom Kurs ab. Daraufhin wurden weitere Flüge abgesagt. Über fast zwei Jahre hinweg arbeiteten Hauptauftragnehmer Avio, die Esa und Partner intensiv an Reparaturen und umfangreichen Tests.

Die Rückkehr der Vega C soll der Esa mehr Möglichkeiten bieten, um kleinere Satelliten eigenständig ins All zu bringen. Stefano Bianchi, Leiter der Flugprogramme bei der Esa, unterstreicht, dass die Rakete für Europa von großer Bedeutung ist. Sie ist eine von zwei Säulen des europäischen Zugangs zum All.

dpa