Der Vulkan Ruang in Indonesien ist seit Wochen aktiv. Nach einem neuen Ausbruch müssen Tausende evakuiert werden.
Evakuierungen nach neuem Ausbruch von Vulkan in Indonesien
Nach dem neuen Ausbruch des Vulkans Ruang in Indonesien müssen Tausende Anwohner in Sicherheit gebracht werden. «Es wurden bereits mehr als 6500 Menschen aus fünf Bezirken evakuiert», sagte Feri Ariyanto von den örtlichen Rettungsdiensten der Deutschen Presse-Agentur.
Laut Angaben des Katastrophenschutzes sollen insgesamt 12.000 Menschen, die in einem Radius von sieben Kilometern um den Krater des Feuerbergs leben, mit Schiffen der indonesischen Marine evakuiert werden. Der 725 Meter hohe Ruang nördlich der Insel Sulawesi hatte in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) eine 2000 Meter hohe Säule aus Asche, Rauch und Gestein in den Himmel geschleudert.
Daraufhin gaben die Behörden erneut die höchste Alarmstufe aus. Der internationale Flughafen von Manado, der Hauptstadt der Provinz Sulawesi, wurde vorübergehend geschlossen. Auf der fünf Kilometer entfernten Nachbarinsel Tagulandang wurde vorsichtshalber die Stromversorgung unterbrochen. «Wir waren alle in Panik, als Schauer aus Vulkangestein, Schotter und Asche auf uns herabregneten», zitierte das Nachrichtenportal medcom.id einen Augenzeugen.
Angst vor möglichem Tsunami
Vor dem Ausbruch wurde laut der nationalen Agentur für Vulkanüberwachung ein deutlicher Anstieg sowohl sehr tiefer als auch flacher vulkanischer Beben festgestellt. Anwohner wurden aufgefordert, Masken zu tragen und unbedingt auf mögliche Tsunamis zu achten, die durch ins Meer gestürzte Felsbrocken oder den Zusammenbruch des gesamten Vulkankörpers verursacht werden könnten.
Seit Mitte April gibt es Eruptionen am Ruang. Der Vulkan spuckte mehrmals Wolken aus Asche und Gestein bis zu 3000 Meter hoch aus. Letzte Woche wurde die Alarmstufe vorübergehend gesenkt, nachdem sich der Ruang etwas beruhigt hatte.
Im Jahr 1871 löste ein Ausbruch des Ruang einen Tsunami mit bis zu 25 Meter hohen Wellen aus. Auf der Nachbarinsel Tagulandang starben damals rund 400 Menschen. In Indonesien gibt es etwa 130 aktive Vulkane. Der weltgrößte Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Entlang dieses Gürtels kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.