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Fachärzte raten von Hormon-Selbsttests ab

Sind zu viele Stresshormone im Blut? Oder zu wenige Sexualhormone? Das testen viele Menschen nun Zuhause. Doch Fachärzte sehen die Speichel-Selbsttests kritisch.

Im Speichel können viele Hormone nachgewiesen werden. (Archivbild)
Foto: Luca Bruno/AP/dpa

Fachärzte halten Selbsttests etwa für Stresshormone, Sexualhormone oder Schilddrüsenhormone für unzuverlässig. Auch sei ein Problem bei solchen Tests, die zu Hause durchgeführt werden können, dass die Menschen mit den Ergebnissen allein gelassen würden. Deswegen sollten Fragen zum Hormonstatus immer in einer Fachpraxis geklärt werden, rät die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).

Die Selbsttests können unter anderem in Apotheken, Drogerien oder im Internet gekauft werden. Nach Angaben der DGE gibt es sie seit wenigen Jahren. Um den Test durchzuführen, geben die Menschen normalerweise etwas Speichel in ein Röhrchen. Dieses wird eingeschickt und der Speichel in einem Labor untersucht. Die Ergebnisse kommen per Post.

Die DGE weist darauf hin, dass meist nicht nachverfolgt werden könne, welche Qualität die Tests und damit auch die Ergebnisse besitzen. Auch könnten die Ergebnisse ungenau sein, weil Hormontests immer abhängig von äußeren Bedingungen wie etwa der Tageszeit seien.

Wer etwa Zyklusstörungen, Hautprobleme oder Stimmungsschwankungen habe und eine hormonelle Ursache vermute, solle lieber eine endokrinologische Praxis aufsuchen, rät die Fachgesellschaft. Liege ein begründeter Verdacht auf eine hormonelle Störung vor, übernähmen die Krankenkassen die Kosten für den Hormontest in der Fachpraxis. Anschließend würden die Ergebnisse im Detail mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen.

dpa