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Forscher erhalten Zukunftspreis für smarte Autoscheinwerfer

Der Bundespräsident ehrt einmal im Jahr hervorragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovationen. Die diesjährige Siegererfindung könnte Autoscheinwerfer revolutionieren.

Mit dem Zukunftspreis zeichnet der Bundespräsident Einzelpersonen oder Gruppen für eine hervorragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovation aus. (Archivbild)
Foto: Christophe Gateau/dpa

Ein Forscherteam von ams OSRAM International in Regensburg und dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin wurde mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte in Berlin Norwin von Malm und Stefan Grötsch sowie Hermann Oppermann für ihre Forschung an einem digitalen Licht für intelligente Autoscheinwerfer.

Das Team entwickelte ein «digitales Licht» in Form winziger, einzeln bedienbarer LED-Pixel, das neue, ressourcenschonende Anwendungen ermöglichen soll. Eine Anwendung ist ein Autoscheinwerfer, der durch intelligente Lichtverteilung auf der Fahrbahn «ein deutliches Plus an Sicherheit» biete, wie das Team mitteilte. So werde der Gegenverkehr nicht mehr geblendet. Bereiche, die hell sein sollen, werden ausgeleuchtet, andere Bereiche, wie ein entgegenkommendes Fahrzeug, bleiben dunkel.

Der Scheinwerfer verfügt über 25.600 Lichtquellen auf einer LED-Lichtmatrix mit 320 mal 80 Lichtpunkten. Jede LED kann einzeln digital angesteuert werden. Es wird nur das tatsächlich benötigte Licht eingeschaltet.

Scheinwerfer können durch Augmented-Reality-Brille ergänzt werden

Zudem wird Licht zur Information genutzt. So projiziert der Scheinwerfer auch Piktogramme auf die Straße, etwa eine Schneeflocke bei Frostgefahr. Mit einer Augmented-Reality-Brille, die neben der realen Umgebung zusätzlich digitale Informationen ins Gesichtsfeld einspielt, könne die Lichtmatrix zum virtuellen Monitor werden, erklärte das Forscherteam, das sich kurz nach der Verkündung ihres Sieges glücklich zeigte: «Wir freuen uns wirklich unglaublich über diesen Preis.»

Der Bundespräsident würdigt mit dem Preis jedes Jahr Wissenschaftler und Ingenieure, «die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, die das Potenzial haben, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und neue Wachstumsfelder zu erschließen», teilte das Bundespräsidialamt mit.

Bundespräsident Steinmeier sagte auf der Veranstaltung: «Die Zukunft gewinnen wir nicht durch Abwarten oder indem wir sie geschehen lassen, sondern indem wir uns vornehmen, sie zu gestalten.» Der Preis wurde zum 28. Mal verliehen und ist mit 250.000 Euro dotiert.

Anwendungsorientierter Preis

Im letzten Jahr wurde den Forschern aus Erlangen die Auszeichnung für die Entwicklung eines neuartigen Magnetresonanztomographie-Geräts (MRT) verliehen. Im Jahr zuvor erhielten Forscher von Carl Zeiss Microscopy aus Jena die Auszeichnung für eine Mikroskop-Technik, mit der lebende Zellen besser untersucht werden können.

Im Jahr 2021 wurde die Auszeichnung an die Biontech-Gründer Özlem Türeci und Uğur Şahin für ihre Forschung an der mRNA-Technik und die Entwicklung des Corona-Impfstoffs verliehen, mit dem sie weltweit bekannt wurden.

dpa