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Stärkere therapeutische Nutzung von Lachen gefordert

Gezielte Angebote könnten bei Stressprävention und Einsamkeit helfen. Lachen wirkt sich positiv auf Stimmung, Herz-Kreislauf- und Immunsystem aus.

Könnte Lachen ein Therapieansatz werden?
Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Lachen sollte aus Sicht einer Forscherin stärker therapeutisch genutzt werden. «Ich glaube, da ist das Potenzial nicht ausgeschöpft. Auch wenn wir eher nicht dazu kommen, Lachen verschrieben zu bekommen», sagte die Psychologin Jenny Rosendahl vom Uniklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Weltlachtags am Sonntag.

Rosendahl sagte, dass gezielte Angebote hilfreich sein könnten, insbesondere zur Stressprävention oder für einsame Menschen. Immerhin sei das Thema mit der Klinikclown-Bewegung bereits in den Krankenhäusern angekommen.

Denn Lachen habe nicht nur einen positiven Einfluss auf die Stimmung, betonte sie. Auch das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem würden davon profitieren. In Studien sei nicht nur festgestellt worden, dass sich das Lachen über einen Witz oder aus einem anderen Grund positiv auswirke. Auch künstliches Lachen – wie beim Lachyoga – habe nachweisbare Effekte. Der Weltlachtag stamme aus der Lachyoga-Bewegung und werde immer am ersten Sonntag im Mai gefeiert.

Ist Lachen wirklich gesund? Ja.

Mit einem kurzen Auflachen sei es aber nicht getan, sagte Rosendahl: «Man braucht eine Lachdosis, um gesundheitsfördernde Effekte zu erreichen.» Im Jahr 2022 hatte sie gemeinsam mit ihrer Studentin Katharina Stiwi eine Übersichtsstudie im Fachjournal «Complementary Therapies in Clinical Practice» veröffentlicht, die der Frage nachging, ob Lachen wirklich gesund ist. Die kurze Antwort: ja. Insgesamt hatten die Forscherinnen dafür 45 Studien aus den vergangenen 30 Jahren ausgewertet.

Sie waren also nicht die Ersten: Im Jahr 2019 hatten niederländische Forscher bereits mehrere Studien zur Wirkung von Lachtherapie analysiert. Ihre Schlussfolgerung war, dass künstliches Lachen wahrscheinlich sogar mehr positive Auswirkungen hat als humoristisches Lachen. Lachtherapie könnte daher ein vielversprechender Ansatz sein. Es gibt jedoch noch wenig fundierte Forschung dazu, wie sie einschränkten.

dpa