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Frau soll in Spanien Wein im Millionenwert verschüttet haben

Mitten in der Nacht dringt eine Person in eine Weinkellerei ein – aber nicht, um etwa gratis einen edlen Tropfen zu genießen. Vier Monate später steht der mysteriöse Einbruch vor der Aufklärung.

Aufnahme einer Sicherheitskamera: Im Lagerraum des Weinguts Cepa 21 Wein wird Wein verschüttet.
Foto: CEPA 21/Europapress/dpa

Eine Frau wird verdächtigt, in Spanien aus Rache absichtlich rund 60.000 Liter hochwertigen Weins im geschätzten Wert von mehr als 2,5 Millionen Euro in einer Kellerei verschüttet zu haben.

Die ehemalige Mitarbeiterin der Kellerei sei in Villaescusa de Roa circa 40 Kilometer nördlich von Madrid als Verdächtige festgenommen worden, berichteten der TV-Sender RTVE, die Zeitung «La Vanguardia» und weitere Medien unter Berufung auf die Behörden. Die zuständige Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) bestätigte auf Anfrage diese Informationen.

Es wird angenommen, dass die Frau aus Rache gehandelt hat, weil sie zuvor von der bekannten Kellerei Bodegas Cepa 21 entlassen wurde. Der mutmaßliche Sabotageakt ereignete sich im Februar in der Gemeinde Castrillo de Duero, etwa 150 Kilometer nördlich von Madrid. Der Vorfall sorgte in Spanien für großes Aufsehen.

«Ein bittersüßes Gefühl»

Der Präsident des geschädigten Unternehmens, José Moro, sagte jetzt zu «La Vanguardia», er spüre nach der Festnahme «ein bittersüßes Gefühl». Er sei zwar nun ob der mutmaßlichen Aufklärung «erleichtert und froh», könne aber immer noch nicht verstehen, «wie ein solches Sakrileg begangen werden konnte». Er sei auch traurig, dass der verschüttete Wein für immer verloren sei und nicht genossen werden könne. Vom «wirtschaftlichen Schlag» für seine Weinkellerei ganz zu schweigen, betonte Moro.

Der Einbruch wurde in der Nacht des 18. Februar von Sicherheitskameras aufgezeichnet. Auf den damals auch von den Medien veröffentlichten Videos war zu sehen, wie eine vermummte Person gegen halb vier Uhr morgens den Lagerraum der Kellerei in der angesehenen Weinregion Ribera del Duero betrat und innerhalb weniger als einer Minute die Hähne von fünf Stahltanks mit Wein, darunter der Edelmarken Malabrigo und Horcajo, öffnete.

Man ging von Anfang an davon aus, dass der Eindringling sich in der Anlage sehr gut auskannte. Die Verdächtige wurde inzwischen unter Auflagen freigelassen, da kein Fluchtrisiko besteht.

dpa