Ein ehemaliger Trainer aus München gibt mehr als 800 Missbrauchsfälle vor Gericht zu. Die Opfer waren Teenager seines Fußballvereins. Sein Geständnis ist Bedingung für einen Deal.
Fußballtrainer gesteht hundertfachen Missbrauch
Ein ehemaliger Trainer aus München hat im Prozess um hundertfachen Missbrauch an jungen Fußballspielern ein Geständnis abgelegt. Laut einer Gerichtssprecherin hat er die Taten, die ihm von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen werden, vor dem Landgericht München zugegeben. Der Mann hat eine entsprechende Erklärung abgegeben.
Die Zustimmung zum Geständnis ist eine Voraussetzung für einen sogenannten Deal, mit dem sich alle Beteiligten des Verfahrens laut Gericht einverstanden erklärt haben. Bei Prozessbeginn in der vergangenen Woche hatte die Kammer auf Anfrage der Verteidigung einen Vorschlag zur Verständigung vorgelegt.
Mehr als 800 Missbrauchsfälle
Gemäß dieser Aussage kann der Angeklagte darauf hoffen, eine Strafe von höchstens acht Jahren zu erhalten, wenn er die Vorwürfe zugibt und dadurch möglicherweise seinen Opfern erspart, vor Gericht aussagen zu müssen. Der Mann hat sich nun darauf eingelassen, nachdem die Verteidigung letzte Woche um Bedenkzeit bis zum zweiten Verhandlungstag gebeten hatte.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn mehr als 800 Missbrauchsfälle begangen zu haben, und es soll 30 Opfer geben. Er ist auch in über 200 Fällen wegen Vergewaltigung angeklagt, in vier Fällen wegen Kindesmissbrauchs aufgrund des Alters des Opfers unter 14 Jahren. Zusätzlich gibt es Vorwürfe von sexuellen Übergriffen und vorsätzlicher Körperverletzung.
Missbrauch erfolgte nach gleichem Muster
Dem ehemaligen Cheftrainer und sportlichen Leiter eines Vereins im Landkreis München wird vorgeworfen, Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren bei angeblichen physiotherapeutischen Behandlungen sexuell missbraucht und in vielen Fällen auch vergewaltigt zu haben.
Gemäß der Staatsanwaltschaft führte er sexuelle Handlungen an den jungen Fußballern durch, wobei er ein immer gleiches Muster auf einer Massageliege in der Kabine des Fußballvereins, beim Trainingslager oder auch in seinem Haus anwandte. Er erklärte, dass dies der Durchblutung der Muskulatur diene.
Laut dem Angeklagten behauptete er, ein ausgebildeter Physiotherapeut zu sein und täuschte die jungen Fußballer vor, dass solche Behandlungen im Profisport üblich seien.
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