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«Generation Mitte» ist zuversichtlich und stabil

Auch wenn die wirtschaftlichen Aussichten nicht besonders rosig sind: Die sogenannte Generation Mitte zeigt sich einer Studie zufolge krisenfest – und reformhungrig.

Renate Köcher, die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD).
Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Trotz unsicherer Zeiten sind die 30- bis 59-Jährigen in Deutschland einer Studie zufolge zunehmend optimistisch. Die Lage der sogenannten Generation Mitte sei stabil, sie blicke überwiegend zuversichtlich in die Zukunft – auch wenn gleichzeitig drei Viertel der Befragten meinen, in besonders unsicheren Zeiten zu leben, wie die repräsentative Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) zeigt. Sie wurde im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt.

Im Vergleich zu 2013 sei die Generation Mitte zufriedener mit der eigenen finanziellen Lage, hieß es: im Schnitt 6,6 von 10 Punkten. 2013 seien es 6,3 gewesen. Noch besser seien die Berufs- (7,0) und die Wohnsituation (7,6) bewertet worden. «Insgesamt beeindruckt der Langzeittrend durch die Stabilität der Zufriedenheit in den unterschiedlichen Lebensbereichen, ob finanzielle Lage, Beruf, Wohnsituation oder generelle Lebenszufriedenheit», teilte IfD-Geschäftsführerin Renate Köcher mit. 

Soziale Lage wird eher positiv eingeschätzt

38 Prozent der Befragten ziehen ein positives Fazit der persönlichen Wohlstandsentwicklung der letzten fünf Jahre, während 26 Prozent eine Verschlechterung feststellen. Im Vergleich zu 2022 wird auch die zukünftige Entwicklung als deutlich positiver eingeschätzt: 20 Prozent erwarten Wohlstandsgewinne in den nächsten fünf Jahren, während 13 Prozent mit Verlusten rechnen.

Bei einem Viertel habe 2022 noch große Sorge geherrscht, sozial abzusteigen – aktuell teilen diese Sorgen den Angaben zufolge nur noch 16 Prozent. 28 Prozent sehen demnach keine Gefahr – 2022 seien es noch 17 Prozent gewesen. Die «Generation Mitte» empfindet sich in einer relativ gefestigten Situation, die «primär durch die Pandemie kurzfristig angegriffen wurde», wie Köcher erläuterte. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sagte: «Wir sind überrascht, wie stabil und krisenfest die mittlere Generation ist.» 

Dennoch seien 46 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland tiefgreifende Reformen brauche, ebenso viele sehen zumindest teilweise Reformbedarf. Besonders wichtig ist der «Generation Mitte» den Angaben zufolge, Pflegeberufe attraktiver zu machen (79 Prozent) und das Bildungssystem zu verbessern (76 Prozent). Auch das Gesundheitswesen müsse gestärkt werden, finden 73 Prozent. Mit Blick auf die Europawahlen (6.-9. Juni) stimmten viele zu, die Zuwanderung in die EU müsse besser gesteuert werden (71 Prozent), es müsse Bürokratie abgebaut (70 Prozent) und die Wirtschaft gestärkt werden (62 Prozent). 

dpa