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Starker Anstieg: Deutsche nutzen vermehrt KI zur Selbstdiagnose

KI-Anwendungen von ChatGTP und anderen Anbietern sind beliebter als Symptom-Checker von Krankenkassen. Gemischte Meinungen zur Nutzung von KI in der Medizin.

Gehirnbilder eines Patienten in einer KI-basierten App. Nach einer Deloitte-Umfrage sehen viele Bürgerinnen und Bürger den Einsatz von KI in der Medizin skeptisch, vor allem wenn es um die Therapie geht. (Symbolbild)
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Laut einer Umfrage nutzt ein Viertel der deutschen Bevölkerung KI-Anwendungen zur Selbstdiagnose bei Krankheit oder für andere medizinische Fragen. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar, wie aus der jährlichen Erhebung der Unternehmensberatung Deloitte zur Digitalisierung im Gesundheitswesen hervorgeht: von 9 auf 25 Prozent.

Bevorzugt werden jedoch nicht die Symptom-Checker von Krankenkassen und medizinischen Einrichtungen konsultiert, sondern die Anwendungen von ChatGTP und anderen KI-Anbietern. Dies liegt laut Unternehmensberatern daran, dass diese allgemeinen KI-Anwendungen leicht verfügbar sind und für verschiedene Fragen genutzt werden können. An der im August durchgeführten Deloitte-Umfrage nahmen 1.120 Erwachsene ab 18 Jahren teil.

Geteilte Meinungen über KI in der Medizin 

Die Umfrage hat auch gezeigt, dass die Verwendung von künstlicher Intelligenz in der Medizin die Meinungen spaltet: 49 Prozent sehen KI im Gesundheitswesen eher als Chance, 30 Prozent eher als Risiko und 21 Prozent sind unentschlossen.

Eine große Anzahl der Bevölkerung würde daher im Falle einer Krankheit weiterhin skeptisch sein, wenn Ärzte KI zur Diagnose heranziehen (41 Prozent) oder die Behandlung mithilfe von KI planen (46 Prozent). Die Mehrheit von über zwei Dritteln hält den Einsatz von KI-Apps für Verwaltungsaufgaben im Gesundheitswesen für sinnvoll: Abrechnungen, Terminvereinbarungen und ähnliches.

Bereitschaft zum Teilen der persönlichen Gesundheitsdaten steigt

Laut der Umfrage hat die zunehmende Verbreitung von KI-Anwendungen im Alltag noch einen weiteren Effekt: Die einst weit verbreitete Skepsis, die eigenen Gesundheitsdaten für medizinische Dienstleistungen, Auswertungen, Forschung und andere Zwecke zur Verfügung zu stellen, sinkt. In diesem Jahr befürworteten das 50 Prozent – das sind 12 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.

dpa