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Gil Ofarim bekommt längere Frist für Geldauflage

Gil Ofarim hatte sich einen antisemitischen Vorfall nur ausgedacht. Der Prozess gegen ihn wurde nach einer Entschuldigung des Musikers eingestellt. Die Geldauflage kann er bislang aber nicht zahlen.

Gil Ofarim darf seine Geldauflage auch später zahlen.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Der Musiker Gil Ofarim (41) hat die Geldstrafe nach seinem Prozess wegen eines erfundenen Davidstern-Skandals in einem Leipziger Hotel nicht rechtzeitig bezahlt. Ein Sprecher des Landgerichts Leipzig bestätigte, dass er eine Verlängerung beantragt und genehmigt bekommen hat. Die Frist wurde mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft bis zum 28. August verlängert. Laut Gerichtssprecher konnte Ofarim offensichtlich die geforderten 10.000 Euro innerhalb der ursprünglichen Frist von sechs Monaten nicht begleichen.

Im Oktober 2021 erhob Ofarim in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel. Er berichtete, dass der Hotelmanager ihn gebeten habe, seine Davidstern-Kette abzunehmen, um einchecken zu können. Das Video wurde weit verbreitet in den sozialen Medien. Ofarim erstattete später Anzeige, jedoch zeigte auch der Hotelmanager den Musiker wegen Verleumdung an.

Ofarim legte schließlich vor Gericht ein Geständnis ab und entschuldigte sich. Das Verfahren wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung wurde Ende November letzten Jahres vor dem Landgericht Leipzig eingestellt. Der 41-Jährige muss jedoch als Auflage einen Geldbetrag in Höhe von 10.000 Euro zahlen – je zur Hälfte an die israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig und die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin.

Der Gerichtssprecher erklärte, dass eine Verlängerung der Frist einmalig möglich sei. In dem Antrag wurde ein erhöhter Zeitbedarf für die Zahlung der Geldstrafe angegeben. Er nannte keine Einzelheiten. Sollte Ofarim jedoch bis zum 28. August nicht bezahlen, müsste der Prozess gegen den Musiker vollständig neu aufgerollt werden. Auf Anfrage gab der Anwalt von Ofarim keine Stellungnahme ab.

Nach dem Prozess hatte der Musiker vorerst die Öffentlichkeit gemieden, aber im April einen Neuanfang angekündigt. In einer Instagram-Story schrieb der 41-Jährige, dass er sich wieder der Musik widmen und an einem neuen Album arbeiten wolle. Außerdem betonte er, dass er die Gitarren – auch die seines Vaters Abi Ofarim (1937-2018) – verkaufen möchte.

dpa