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Tier des Jahres 2026: Goldschakal, Rothhirsch oder Hermelin?

Naturfreunde können erstmals abstimmen! Drei heimische Wildtiere stehen zur Wahl. Online-Abstimmung bis 2. Oktober möglich.

Wer wird Tier des Jahres 2026? Das kleine Hermelin?
Foto: Philipp Brandstädter/-/dpa

In diesem Jahr haben Naturfreunde erstmals die Möglichkeit, das Tier des Jahres 2026 mitzubestimmen. Die Deutsche Wildtier Stiftung in Hamburg gab bekannt, dass der Goldschakal, der Rothirsch und das Hermelin zur Auswahl stehen. Bisher hatten nur die Spender der Stiftung den Gewinner gewählt, jetzt ist die Online-Abstimmung für alle offen.

«Wir wollen so noch mehr Menschen für heimische Wildtiere begeistern», sagte Lea-Carina Hinrichs, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Bis zum 2. Oktober können in Deutschland lebende Menschen, die älter als 18 Jahre sind, abstimmen. 

Alle drei Kandidaten für 2026 sind in Deutschland verbreitet und im Offenland heimisch – also in Wiesen, Weiden und Feldrainen. Mit der Wahl zum Tier des Jahres möchte die Deutsche Wildtier Stiftung jedes Jahr die Aufmerksamkeit auf ein Tier lenken, das den Schutz der Menschen benötigt.

Das Hermelin – zweifarbiger Tarnkünstler

Das Mauswiesel ist das kleinste Raubtier Deutschlands, gefolgt vom Hermelin. Laut der Stiftung ist das Hermelin ein geschickter Jäger, Kletterer und Schwimmer. Es ist in verschiedenen Regionen Deutschlands anzutreffen, von der Küste bis ins Gebirge, solange es genug Nahrung und Deckung gibt.

«Ein besonderes Merkmal ist der Fellwechsel: Im Sommer ist das Hermelin braun mit weißer Unterseite, im Winter färben sich manche Tiere schneeweiß. Nur die Schwanzspitze bleibt immer schwarz und unterscheidet die Art vom Mauswiesel.» Bedroht ist das Hermelin vor allem durch intensive Landwirtschaft und wenig abwechslungsreiche Lebensräume. 

Der Goldschakal – flexibler Allesfresser

Er ist größer als ein Fuchs, kleiner als ein Wolf und hat eine weiße Zeichnung an Schnauze und Kinn. Der Goldschakal, der eigentlich vor allem in Süd- und Osteuropa bis hin nach Südostasien verbreitet war, fühlt sich mittlerweile auch in Deutschland wohl. 1997 wurde er hierzulande das erste Mal gesichtet. Zuletzt hatte ein Goldschakal im Mai aufgrund seines Beutezuges in einer Schafherde auf Sylt von sich reden gemacht. Seitdem aber wurden auf der Nordseeinsel keine Tiere mehr gerissen.

Der Rothirsch – prächtiger Geweihträger

Kein Tier ist größer als der Rothirsch – zumindest unter den regelmäßig in Deutschland vorkommenden Hirscharten. Wenn der Mensch die Tiere nicht in die Wälder verdrängt hätte, würde man den Hirsch mit seinem prächtigen Geweih viel öfter auf Lichtungen sehen. Bei der Brunft im September kann man ihn auch hören. Dann röhren und kämpfen die Männchen um die Weibchen.

Laut der Wildtier Stiftung sind die oft gesetzlich festgelegten Rotwildbezirke und die starke Zerschneidung der Landschaft durch Straßen nicht förderlich für die genetische Vielfalt der Rothirsche. Dies führt dazu, dass Bestände isoliert werden und bundesweite Wanderungen verhindert werden.

dpa