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Leichen auf Müllkippe in Kenia: Weitere Körperteile gefunden

Ein grausiger Fund mehrerer Frauenleichen auf einer Müllkippe erschüttert die kenianische Öffentlichkeit. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen – und sieht sich Misstrauen ausgesetzt.

Die Leichenteile wurden laut Polizei auf mehrere Säcke verteilt. (Symbolbild)
Foto: Brian Inganga/AP/dpa

Nachdem sechs verstümmelte Frauenleichen in einem ehemaligen Steinbruch in Nairobi gefunden wurden, hat die Polizei dort fünf weitere Säcke mit Körperteilen entdeckt. Die Kriminalpolizei gab auf der Plattform X bekannt, dass Forensiker am Montag mit den Obduktionen beginnen wollen. Es wird in alle Richtungen ermittelt, unter anderem, ob es sich um die Verbrechen eines Serienmörders oder Morde eines religiösen Kults handeln könnte.

Vertreter von zivilgesellschaftlichen Organisationen wurden gleichzeitig eingeladen, an der Leichenschau teilzunehmen, um maximale Transparenz zu gewährleisten. Vorher hatten mehrere Menschenrechtsorganisationen gefordert, dass unabhängige Beobachter bei den Obduktionen anwesend sein dürfen.

Misstrauen gegen die Polizei

Eine große Menschenmenge hatte sich bei der Bergung der Säcke mit den sterblichen Überresten versammelt. Polizisten feuerten mehrmals in die Luft, um die Menge zu zerstreuen. Zwei Wasserwerfer waren ebenfalls einsatzbereit.

Das Misstrauen bleibt bestehen, insbesondere da nach den Protesten der letzten Wochen gegen die Regierungspolitik in dem ostafrikanischen Land noch immer Personen vermisst werden. Viele Aktivisten wurden Opfer von Entführungen – vermutlich durch Polizisten. Außerdem gab es in der Vergangenheit wiederholt Anschuldigungen wegen willkürlicher Tötungen von Kriminellen.

Steigende Zahl brutaler Morde an Frauen

Zu Beginn des Jahres gab es in Kenia aufgrund einer Zunahme der Anzahl brutaler Morde an Frauen landesweite Proteste gegen Femizide. Seitdem hat es weitere Fälle gegeben, in denen Frauen von Partnern oder Unbekannten ermordet wurden.

dpa