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Unwetter sorgt für Chaos in Deutschland

Feuerwehreinsätze, Verkehrsbehinderungen, Zugstreckensperrung – heftige Regenfälle und Gewitter verursachen Schäden und Überflutungen in mehreren Städten.

Der Regen fiel in Detmold schneller, als die Kanalisation das Wasser aufnehmen konnte.
Foto: Bernd März/dpa

Unwetter haben in einigen Teilen Deutschlands zu Feuerwehreinsätzen und Verkehrsbehinderungen geführt. Die Zugstrecke zwischen Bremen und Hamburg wurde gesperrt. Fernzüge werden ohne Halt über Hannover umgeleitet, wie die Bahn mitteilte. Es ist unklar, wie lange die Strecke aufgrund starken Regens bei Tostedt in Niedersachsen gesperrt bleibt.

Gewitterzelle in Nordrhein-Westfalen

In Detmold in Nordrhein-Westfalen fielen laut Stadtangaben innerhalb kurzer Zeit bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter bei einem heftigen Unwetter. Eine Gewitterzelle entlud sich mit großer Wucht über dem Nordosten der Stadt, wie es in einer Mitteilung hieß. Im gesamten Monat April hatte es in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 91 Liter Regen pro Quadratmeter gegeben – das entsprach rund 50 Prozent mehr Niederschlag als in Durchschnittsjahren.

Die Bundesstraße 239 wurde auf einer Länge von etwa zwei Kilometern überflutet. Das Wasser habe auf der Umgehungsstraße etwa 60 Zentimeter hoch gestanden, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Aktuell sehe die Feuerwehr noch keine Möglichkeit, die Regenmengen wieder abzupumpen. «Das Wasser würde von den Feldern sofort wieder auf die Straße laufen», sagte der Polizeisprecher.

Menschen wurden durch das Unwetter nicht verletzt. Trotz des starken Regens gab es zwei Unfälle, jedoch blieb es bei Blechschäden. Die Stadt Detmold informierte weiterhin, dass Teile der Innenstadt und insbesondere der Ortsteil Klüt besonders betroffen seien. Die Feuerwehr wurde zu 150 Einsätzen gerufen. Viele Keller müssen ausgepumpt werden.

Blitzeinschlag und Überflutung in Thüringen

Schwere Gewitter sorgten auch in einigen Teilen Thüringens für viel Arbeit bei der Feuerwehr. Laut einer Sprecherin des Lagezentrums im Innenministerium in Erfurt musste die Bundesstraße 281 bei Neuhaus am frühen Abend aufgrund von Überflutung gesperrt werden.

Auch in Gerthausen im Südwesten Thüringens war die Feuerwehr nach Angaben der zuständigen Rettungsleitstelle im Einsatz, um Keller auszupumpen. Dort standen nach heftigem Regen Teile des Ortes kurzzeitig unter Wasser, als das Flüsschen Herpf schnell anschwoll. «Die Lage hat sich schon wieder entspannt», hieß es am Abend. Am Mittag war ein Blitz in eine Doppelhaushälfte in Ilmenau (Ilm-Kreis) eingeschlagen und hatte hohen Schaden angerichtet.

Einsätze in Hessen und Hamburg

Die Freiwillige Feuerwehr im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurde bis zum frühen Abend zu über 200 Einsätzen gerufen. Dabei standen hauptsächlich vollgelaufene Keller und überflutete Straßen im Fokus.

In Hannover wurden aufgrund einer Unwetterwarnung mehrere Parkanlagen geschlossen. In Hamburg gab es auch viele Einsätze aufgrund von starkem Regen. Die Polizei teilte mit, dass zahlreiche Gullys überliefen und Äste oder Bäume auf Straßen fielen.

Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn sei ein Baum auf die S-Bahngleise in Hamburg-Bergedorf gefallen. Der Fernverkehr in Richtung Berlin sei vorübergehend von einer Sperrung betroffen gewesen. Diese sei mittlerweile aufgehoben worden.

dpa