Die EU plant Maßnahmen gegen verarbeitete Lebensmittel mit hohem Fett, Zucker und Salzgehalt sowie eine Überarbeitung der Tabakgesetzgebung, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
EU-Kommission verstärkt Kampf gegen Rauchen und ungesunde Lebensmittel

Die EU-Kommission plant, den Kampf gegen Rauchen und ungesunde Lebensmittel zu intensivieren, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Europa zu verringern. Besonders im Blickpunkt sind stark verarbeitete Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Fett, Zucker und Salz, wie die Behörde bekannt gab. Des Weiteren soll die EU-Tabakgesetzgebung überarbeitet werden, mit dem Ziel, dass bis 2040 weniger als fünf Prozent der Erwachsenen in Europa Tabak konsumieren.
Es blieb zunächst unklar, wie die Behörde gegen ungesunde Lebensmittel vorgehen wird. Die Kommission prüft, welche Werkzeuge geeignet sind, darunter auch mögliche finanzielle Maßnahmen.
Die Behörde plant zudem, frühzeitig Maßnahmen zum Schutz vor schädlicher Werbung bei Kindern und Jugendlichen zu ergreifen. Die Kommission strebt an, Verbrauchern in Zukunft ein neues transparentes und wissenschaftlich fundiertes digitales Informationssystem zur Bewertung der Lebensmittelverarbeitung zur Verfügung zu stellen.
Häufigste Todesursache
Laut EU-Kommission sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle nach wie vor die häufigste Todesursache in der EU. Sie sind verantwortlich für 1,7 Millionen Todesfälle pro Jahr und betreffen mehr als 60 Millionen Menschen in der EU.
Stefan Blankenberg, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, äußerte die Erwartung, dass der Plan der Kommission eine politische und strategische Unterstützung bieten werde, um die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren und somit allen Gesellschaftsschichten ein gesünderes und längeres Leben zu ermöglichen. Er forderte ausreichende finanzielle Mittel für Präventionsprogramme, um die Risikofaktoren zu kontrollieren und ein gut ausgestattetes Forschungsbudget.
Die Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Kiran Virmani, sagte, ein Großteil der hochverarbeiteten Lebensmittel seien auch fett-, salz- und zuckerreich – «daher halten wir es für sinnvoll, daran zu arbeiten, deren Zufuhr zu verringern». Es sei wichtig, das gesamte verfügbare Instrumentarium zu nutzen, von der Aufklärung bis hin zu finanziellen Anreizen und dem bewussten Gestalten von Ernährungsumgebungen, die eine gesündere und nachhaltigere Ernährung erleichtern. «Konkrete Maßnahmen wären beispielsweise die Einführung einer Zuckersteuer und die Verringerung der Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.»








