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Stabile Zahlen: 3.321 HIV-Neudiagnosen in Deutschland im Jahr 2023

Das RKI meldete 23 Kinder als HIV-positiv, die das Virus von ihrer Mutter übertragen bekamen. Mehr als die Hälfte der Neudiagnosen betraf Menschen aus dem Ausland.

HIV-Schnelltests zeigen an, ob jemand das Virus in sich trägt. (Archivbild)
Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Im letzten Jahr erhielten ungefähr die gleiche Anzahl von Menschen die Diagnose HIV wie im Vorjahr. Genau 3.321 HIV-Neudiagnosen wurden 2023 gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in einem Bericht bekannt gab. Darunter waren auch 23 Kinder, die das HI-Virus von ihrer Mutter übertragen bekamen.

Das Humane Immunschwächevirus (HIV) ist die Ursache für die Immunschwächekrankheit Aids. Laut RKI verursacht das Virus jedoch über Jahre keine auffälligen Beschwerden, weshalb die Diagnose in der Regel erst später als die Infektion erfolgt, oft sogar Jahre später. Im Juli hatte das RKI bereits bekannt gegeben, dass im vergangenen Jahr Schätzungen zufolge etwa 2.200 Menschen in Deutschland neu mit dem Virus infiziert wurden.

Das RKI erfasst in den meisten Fällen auch die Herkunftsländer. Mehr als die Hälfte der Neudiagnosen bezogen sich auf Menschen, die nicht aus Deutschland stammten. Darunter waren auch viele Menschen aus der Ukraine. Das RKI weist darauf hin, dass es sich teilweise nicht um tatsächliche Neudiagnosen handelt, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland.

Welche Gruppe macht den größten Anteil aus?

Im Jahr 2023 stellten Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), den größten Anteil der Neudiagnosen dar (1010). Danach folgten Neudiagnosen bei Personen mit heterosexuellen Kontakten (543) und bei Drogen spritzenden Personen (166). Laut RKI wurden für etwa 800 Menschen keine Angaben zum Übertragungsweg gemacht.

Seit dem Jahr 2014 ist die Anzahl der Neudiagnosen bei MSM in Deutschland signifikant zurückgegangen. Laut RKI könnten frühere Diagnosen, frühzeitigere wirksame Behandlungen von HIV-positiven Personen und die steigende Verwendung der sogenannten Präexpositionsprophylaxe (HIVPrEP) dazu beigetragen haben.

Laut der Deutschen Aidshilfe haben HIV-Infizierte, die frühzeitig mit einer Therapie beginnen, gute Aussichten auf eine normale Lebenserwartung und gute Lebensqualität. Es ist entscheidend, dass die Infektion rechtzeitig durch einen HIV-Test diagnostiziert wird. Die Einnahme von Medikamenten kann eine Aids-Erkrankung verhindern.

dpa