In Deutschland haben 21 Prozent der Mütter drei oder mehr Kinder zur Welt gebracht. Zugleich bleibt jede fünfte Frau ohne leibliche Kinder. Die Unterschiede zwischen Ost und West sind weiterhin groß.
Jede fünfte Mutter bringt mindestens drei Kinder zur Welt
Im Jahr 2022 lebten in Deutschland insgesamt 20,3 Millionen Mütter im Alter von 15 bis 75 Jahren mit leiblichen Kindern. Fast zwei Drittel (64 Prozent) aller Frauen dieser Altersgruppe hatten mindestens ein Kind zur Welt gebracht, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete. 33 Prozent der Mütter hatten ein Kind, 47 Prozent zwei Kinder. Jede fünfte Mutter (21 Prozent) hatte drei oder mehr Kinder. Die Zahlen wurden vom Bundesamt auf Basis des Mikrozensus anlässlich des Muttertags am 12. Mai veröffentlicht.
Gemäß den Zahlen blieb jede fünfte Frau in Deutschland ohne leiblichen Nachwuchs. Ihr Anteil lag am Ende der typischen fruchtbaren Phase – die Statistiker gehen von einem Alter zwischen 45 und 54 Jahren aus – bei 20 Prozent. Die höchsten Kinderlosenquoten im Bundesgebiet wurden in den Großstädten Hamburg (29 Prozent) und Berlin (24 Prozent) sowie in der Region Mittelfranken (25 Prozent) verzeichnet.
Interessanterweise gab es in Sachen Mutterschaft und Kinderzahl nach wie vor einen Unterschied zwischen Ost und West: «Im Osten sind Frauen öfter als im Westen Mutter, haben aber seltener mehrere Kinder», betonten die Experten.
Um die Vergleichbarkeit auf europäischer Ebene zu verbessern, wurden in ganz Deutschland 38 Regionen gemäß der sogenannten europäischen NUTS-2-Systematik ausgewertet, die in der Regel einem Regierungsbezirk entsprechen. Laut Angaben lagen die sieben Regionen mit der niedrigsten Kinderlosenquote alle in den östlichen Bundesländern. Im Gegensatz dazu waren in den meisten westlichen Regionen die Kinderlosenquote und der Anteil der Mütter mit drei oder mehr Kindern höher als in den östlichen Regionen.
Die Informationen stammen aus den Angaben von Frauen im Alter von 15 bis 75 Jahren im Mikrozensus 2022. Es wurden keine Adoptiv- oder Pflegekinder berücksichtigt, sondern nur leibliche Kinder, unabhängig davon, ob sie im Haushalt der Befragten leben.