Hitzetote, Überschwemmungen, Stromausfälle: Ein neuer Bericht zeigt, wie drastisch sich das Leben in Australien bis 2050 verändern könnte – und wer besonders betroffen ist.
Klimabericht zeichnet düstere Zukunft für Australien
Laut dem ersten offiziellen Klimarisikobericht im Auftrag der australischen Regierung, der am Montag veröffentlicht wurde, könnten bis 2050 an der dicht besiedelten Ostküste Australiens mehr als 1,5 Millionen Menschen durch den steigenden Meeresspiegel und Überflutungen bedroht sein.
Die Experten prognostizieren im Bericht auch bei steigenden globalen Temperaturen mehr hitzewellenbedingte Todesfälle, längere Dürreperioden in einigen Gebieten und häufigere Überschwemmungen. „Wie stark die Veränderungen ausfallen, hängt auch davon ab, wie viel klimaschädliche Treibhausgase weiter ausgestoßen werden.“
Hitzewellen schon heute sehr tödlich
Der 284-seitige Bericht enthält auch detaillierte Prognosen zu Hitzewellen, die bereits heute die tödlichste Naturkatastrophe im Land darstellen. In der Millionenmetropole Sydney würde bei einer Erwärmung um drei Grad mit einem Anstieg der hitzebedingten Todesfälle um mehr als das Vierfache erwartet. Um dem entgegenzutreten, empfiehlt der Bericht unter anderem die Einrichtung sogenannter Kühlzentren oder die Aufstockung von Rettungs- und Gesundheitspersonal während heißer Jahreszeiten.
Der Bericht warnt auch vor Problemen mit der Stromversorgung sowie Schäden an der Infrastruktur durch sogenannte Megafeuer, Stürme und extremen Wind. Auch die Natur wird stark betroffen sein, da sich voraussichtlich etwa die Hälfte der einheimischen Pflanzenarten bei einer Erwärmung um drei Grad verändern wird. Die australische Land- und Viehwirtschaft sowie das Fischereiwesen müssen sich auf deutlich geringere Erträge bei steigenden Temperaturen einstellen.
«Australier leben bereits heute mit den Folgen des Klimawandels, aber es ist klar, dass jedes Grad Erwärmung, das wir jetzt verhindern, künftigen Generationen helfen wird, die schlimmsten Auswirkungen in den kommenden Jahren zu vermeiden,» so Klimaminister Chris Bowen einer Mitteilung zufolge.
Welt ist fernab vom angestrebten Kurs
Die Weltgemeinschaft strebt an, die Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, jedoch ist sie weit von diesem Ziel entfernt. Laut den Vereinten Nationen steuert die Welt mit ihren aktuellen Klimaschutzplänen eher auf eine Erwärmung von rund drei Grad zu. Mit steigenden Temperaturen nehmen Extremwetterereignisse immer stärker zu.