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Lauterbach: Mpox derzeit kein flächendeckendes Problem

Nach Bekanntwerden von Mpox-Fällen in einer Familie sind regionale Schutzmaßnahmen verhängt worden. Wie ist die Gefährdung bundesweit?

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit hält lokale Maßnahen für richtig.
Foto: Christoph Soeder/dpa

Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht nach dem aktuellen Auftreten des Mpox-Virus in Nordrhein-Westfalen vorerst kein höheres Risiko für Deutschland. «Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund zur Annahme, dass das ein flächendeckendes, größeres Problem werden könnte», sagte der SPD-Politiker in Berlin. «Die Maßnahmen, die lokal ergriffen worden sind, waren schnell, zielführend und richtig.» Er ist der Meinung, dass der Ausbruch gut unter Kontrolle gebracht werden kann. Allgemein könnten solche Fälle weiterhin auftreten.

Nachdem bei zwei Kindern eine neue Variante des Mpox-Virus aufgetreten war, wurde vorsorglich eine Schule in Rösrath bei Köln geschlossen. Es wurde Distance Learning angeordnet. Das Virus der sogenannten Mpox-Klade 1b wurde bei insgesamt vier Mitgliedern einer Familie im Rheinisch-Bergischen Kreis nachgewiesen.

Großer Unterschied zu Corona

Der Epidemiologe Hajo Zeeb sagte dem Sender WDR 5, dass er dem Fall «eher weniger Bedeutung für Gesamt-Nordrhein-Westfalen oder darüber hinaus» zuspreche. Die Schließung der Förderschule hält er für richtig. «Das ist tatsächlich sehr vernünftig, denke ich, hier in dieser Situation», sagte der Forscher vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie dem Sender WDR 5. Das Risiko einer Übertragung werde so minimiert, da die Schüler nicht mehr zusammen seien. 

Zeeb betonte, dass es keine Diskussion darüber gebe, großflächige Maßnahmen wie in der Corona-Pandemie zu ergreifen. Er wies darauf hin, dass die Übertragungswege des Virus anders seien.

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten. Mpox – früher Affenpocken genannt – sind nicht sehr ansteckend. «Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich», schreibt das RKI. Das Virus wird vorwiegend bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen. Der erste Fall der Mpox-Klade 1b in Deutschland war Mitte Oktober in Köln bei einem Mann nachgewiesen worden. Der Patient habe die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben, hieß es.

dpa