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Lokal auf Mallorca hatte keine Betriebslizenz für Terrasse

Beim Einsturz eines Restaurants am Ballermann starben am vorigen Donnerstag vier Menschen, darunter zwei deutsche Urlauberinnen. Es gibt inzwischen neue Erkenntnisse.

Polizeibeamte vor dem Gebäude des Medusa Beach Club auf Mallorca nach dem Einsturz.
Foto: Clara Margais/dpa

Laut den Behörden hatten die Besitzer des Restaurants am Ballermann auf Mallorca keine Betriebslizenz für die Balkonterrasse. Vier Menschen, darunter zwei Deutsche, kamen bei dem Unglück ums Leben. Palmas Bürgermeister Jaime Martínez erklärte vor Journalisten, dass die Nutzung des ersten Stockwerks des Medusa Beach Club illegal war. Der Vorfall am vergangenen Donnerstag führte außerdem zu vielen Verletzten.

Das Rathaus wolle der Polizei und der Staatsanwaltschaft die Erkenntnisse zukommen lassen und bei einem möglichen Gerichtsprozess als Nebenkläger auftreten, sagte Martínez. «Gesetze sind da, um befolgt zu werden. Man darf keine illegalen Bauarbeiten machen oder Veranstaltungen ohne Genehmigung.»

Die ersten Ermittlungen hätten ergeben, dass eine zu große Belastung der illegal gebauten und als nicht begehbar eingestuften Terrasse zum Einsturz geführt habe. «Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden.» Zwölf niederländische Gäste des Lokals sollen nach den Erkenntnissen der Behörden vor dem Unglück Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben. Das habe wohl zum Zusammenbruch beigetragen.

Das Lokal hatte bereits lange vor dem Einsturz ein Verfahren wegen Umbauarbeiten, die trotz eines Ablehnungsbescheides durchgeführt wurden. Der Bürgermeister erklärte, es sei unmöglich für die Stadt, alle 5000 Restaurants und Lokale zu kontrollieren. Im Sommer werden strengere Kontrollen unter anderem an der Playa durchgeführt. Das Rathaus hat dafür zehn Inspekteure zur Verfügung.

Unter den 14 Verletzten, die nach dem Unglück in Krankenhäuser gebracht worden waren, darunter mehrheitlich Niederländer, seien auch drei Deutsche gewesen, sagte Martínez: «Stand jetzt befindet sich noch eine Person im Krankenhaus. Allerdings schon auf der normalen Station.»

dpa