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Schreckliches Verbrechen in Bad Münstereifel: Frau und Töchter schwer verletzt, Vater festgenommen

Feuerwehr löscht Brand, während Polizei den Tatverdächtigen 170 km entfernt auf Rastplatz festnimmt. Motiv noch unklar, Ermittlungen laufen.

Feuerwehr und Polizei sichern einen Einsatzort in Bad Münstereifel.
Foto: Sebastian Klemm/dpa

Als die Feuerwehr in der Nacht zum Mittwoch einen Hausbrand in Bad Münstereifel löschen will, wird schnell deutlich: Hier hat sich ein schreckliches Verbrechen ereignet. In einer der Wohnungen entdecken die Rettungskräfte eine Frau und ihre beiden zehn und 13 Jahre alten Töchter mit schweren Stichverletzungen. Der Vater gilt als Tatverdächtiger. Nur wenige Stunden später wird der 34-Jährige von Polizisten in der Nähe von Alzey in Rheinland-Pfalz festgenommen.

Laut den ersten Ermittlungen der Polizei griff der Deutsche seine Frau und die beiden Mädchen gegen 3.30 Uhr mit einer Stichwaffe an. Danach soll er ein Feuer gelegt haben, das sich auf das gesamte Mehrfamilienhaus ausbreitete. Nachbarn hörten einen Knall und alarmierten den Notruf.

Laut Polizei sind insgesamt 14 Personen in dem Haus gemeldet. Der 15-jährige Sohn der Familie erleidet eine Rauchvergiftung, und drei weitere Hausbewohner werden ebenfalls mit dem Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Verdächtiger nicht polizeibekannt

Während die Feuerwehr die Flammen mit einem großen Einsatz löscht, sucht die Polizei nach dem flüchtigen 34-Jährigen. Gegen 8.00 Uhr wird er schließlich von Beamten etwa 170 Kilometer entfernt auf einem Rastplatz an der Autobahn 61 festgenommen. Laut einem Polizeisprecher hat der Mann bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet.

Was ist das Motiv für die Tat? «Wir haben noch keinerlei Hinweis darauf», sagt der Sprecher. «Da liegt noch viel Arbeit vor uns.» Der Verdächtige sei bisher nicht polizeibekannt gewesen. Die Ermittler werden nun Zeugen befragen – neben Anwohnern und Angehörigen auch die Opfer, sofern sie vernehmungsfähig sind. Ihre Verletzungen seien «erheblich», sagt der Sprecher, die 33-jährige Frau sei notoperiert worden. Eine Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. 

Die Wände sind verrußt

Die Straßen rund um den Brandort sind am Morgen nach der Tat weiträumig abgesperrt. Das Haus befindet sich in Holzem, einem ruhigen Ortsteil von Bad Münstereifel – die Stadt wurde 2021 von der Jahrhundertflut schwer getroffen. Die Feuerwehr führt noch Nachlöscharbeiten an dem Gebäude durch, bevor Spurenermittler der Polizei es betreten können. Das Dach des Hauses ist beschädigt, die Außenwände sind verrußt. Die Fenster der Tatwohnung sind zerbrochen, im Inneren ist alles schwarz. Ob das Haus in Zukunft wieder bewohnbar sein wird, ist laut Polizei noch unklar.

dpa