Der Medizin-Nobelpreis ging im vergangenen Jahr an zwei Forschende, die den Weg für die überaus schnelle Entwicklung der Corona-Impfstoffe bereiteten. Wer bekommt den renommierten Preis als Nächstes?
Medizin zum Auftakt – Die Nobelpreis-Kür beginnt
Nachdem im Vorjahr Pioniere der Corona-Impfstoffentwicklung ausgezeichnet wurden, werden am Montag die nächsten Medizin-Nobelpreisträger bekanntgegeben. Die Nobelversammlung des Stockholmer Karolinska-Instituts wird frühestens um 11.30 Uhr bekanntgeben, wem sie den renommierten Preis in diesem Jahr zuspricht.
Mit der Bekanntgabe in der Preiskategorie Physiologie oder Medizin wird traditionell die alljährliche Nobelpreis-Saison eingeläutet. Am Dienstag und Mittwoch werden die Nobelpreisträger in den Kategorien Physik und Chemie auserkoren, ehe am Donnerstag der Literaturnobelpreis folgt. Am Freitag wird dann der Friedensnobelpreis vergeben – er ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird.
Zum Abschluss in Stockholm wird Anfang kommender Woche der Nobelpreis in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften verliehen. Im Gegensatz zu den anderen Auszeichnungen stammt dieser nicht aus dem Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896).
Einer oder mehrere Preisträger möglich
Gemäß Nobels Testament sollen die Nobelpreise diejenigen ehren, die der Menschheit in den einzelnen Kategorien im vorangegangenen Jahr den größten Nutzen erwiesen haben. Sie können dabei an einen Einzelpreisträger oder bis zu drei Gewählte gleichzeitig gehen. Gerade in den Wissenschaftskategorien kommt es häufig vor, dass mehrere Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam geehrt werden, die zum Beispiel zum selben Themenfeld geforscht haben.
Seit der ersten Auszeichnung im Jahr 1901 wurden insgesamt 227 Personen mit dem Medizin-Nobelpreis geehrt, darunter 13 Frauen. Im vergangenen Jahr ging er an die in Ungarn geborene Biochemikerin Katalin Karikó und den US-Immunologen Drew Weissman. Sie wurden für ihre Grundlagenarbeit an der mRNA-Technologie ausgezeichnet, die die rasche Entwicklung von Corona-Impfstoffen ermöglicht hat. Nach Ansicht des Nobelpreiskomitees für Medizin haben Karikó und Weissman durch ihre Arbeit dazu beigetragen, Impfstoffe in einem beispiellosen Tempo zu entwickeln, um eine verheerende Pandemie einzudämmen und Millionen von Menschenleben zu retten.
Alle Nobelpreise werden traditionell am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel, feierlich überreicht. Die Auszeichnungen sind in diesem Jahr wieder mit jeweils elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 970.000 Euro) dotiert. Wenn zwei Preisträger die Ehrung teilen, wird das Preisgeld zwischen ihnen aufgeteilt.