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Überschwemmungsrisiken steigen weltweit, Prävention als Schlüssel zur Verhinderung von Katastrophen

Mehr als 1,8 Milliarden Menschen leben in Risikogebieten, Vorsorge und Frühwarnsysteme sind entscheidend für Schutz vor Überschwemmungen.

89 Prozent der von Überschwemmungen Betroffenen leben in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen (Archivbild)
Foto: Asim Tanveer/AP/dpa

Nach dem Weltrisikobericht steigen die Überschwemmungsrisiken aufgrund des Klimawandels und menschlicher Eingriffe in natürliche Systeme. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 142 Katastrophen infolge von Überschwemmungen. Sie waren nach Stürmen die zweithäufigste Ursache für Katastrophen. Besonders betroffen war die spanische Region Valencia Ende Oktober, wo mehr als 220 Menschen nach Starkregen und Überschwemmungen ums Leben kamen. Der Schwerpunkt des Weltrisikoberichts liegt in diesem Jahr auf Überschwemmungen, während Stürme Auslöser von 147 Katastrophen waren.

Mehr als 1,8 Milliarden Menschen weltweit leben nach diesen Angaben in Gebieten mit erheblichem Überschwemmungsrisiko. Verschärft würden die Folgen von Naturkatastrophen durch den Klimawandel, den Ausbau der Städte und Umweltzerstörung, schreiben die Autorinnen und Autoren vom Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum und dem Dachverband «Bündnis Entwicklung Hilft» aus elf Entwicklungshilfeorganisationen.

Ungleichheit benachteiligt Menschen auch in reichen Ländern 

«Globale Risikotreiber sind soziale Ungleichheit, strukturelle Verwundbarkeit und schwache Gesundheitssysteme», heißt es in dem Bericht. Das gelte auch für reiche Länder, etwa, wenn in zentralen gesellschaftlichen Bereichen gespart werde.

Prävention könne viele Folgen verhindern, berichten die Autorinnen und Autoren: «Gute Vorsorge wirkt, bevor es regnet: Warnketten greifen, Schutzräume sind erreichbar, Nachbarschaften sind organisiert und geübt, und die Planung lässt dem Wasser Raum.» Sie schlagen unter anderem vor: Frühwarnsysteme verbessern, traditionelles Wissen bei Flutvorhersagen berücksichtigen und Feuchtgebiete oder Mangroven als Schutz vor Hochwasser anlegen und nutzen.

Philippinen besonders gefährdet

Die Autoren haben auch einen Risikoindex erstellt. Laut diesem Index ist kein Land weltweit so gefährdet für die verheerenden Folgen eines Naturereignisses wie der asiatische Inselstaat Philippinen. Hinter den Philippinen sind wie im Vorjahr Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Myanmar, Mosambik und Russland stark gefährdet. Deutschland belegt unter den 193 erfassten Ländern den 95. Platz.

dpa