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Deutschland: Anstieg von Mpox-Infektionen, RKI bleibt gelassen

RKI sieht Infektionsgeschehen nicht überraschend. Fallzahlen nähern sich Vorjahresniveau, Impfung als Präventionsinstrument wichtig.

Bislang sieht das Robert-Koch-Institut keine Anzeichen zur Besorgnis.
Foto: -/National Institute of Allergy and Infectious Diseases/dpa

In Deutschland sind in den letzten Wochen und Monaten wieder vermehrt Infektionen mit dem Mpox-Virus aufgetreten. Trotzdem bleibt das Robert Koch-Institut (RKI) bislang gelassen. «Insgesamt finden wir aktuell das Infektionsgeschehen nicht überraschend», sagte RKI-Infektions-Experte Klaus Jansen der Deutschen Presse-Agentur. «Im Vergleich zu dem großen Ausbruchsgeschehen im Jahr 2022 bewegen wir uns immer noch auf deutlich niedrigerem Niveau.»

Insgesamt wurden dem RKI in diesem Jahr (Stand: 12. Mai) bislang 232 Mpox-Infektionen gemeldet. Damit nähert sich die Zahl der Fälle in diesem Jahr schon der Gesamtzahl aus dem vergangenen Jahr an: 2024 wurden insgesamt 275 Fälle gemeldet. Von dem Niveau des großen Ausbruchs im Jahr 2022 sind die Fallzahlen jedoch weit entfernt: Damals wurden 3.672 Fälle gezählt.

Mpox vor allem beim Sex zwischen Männern übertragen

Mpox wird hauptsächlich durch engen Körperkontakt, insbesondere beim Sex, übertragen. Es verursacht hauptsächlich Hautausschlag, aber auch Fieber und Muskelschmerzen. In Deutschland wird bestimmten Personengruppen eine Impfung gegen Mpox empfohlen, darunter Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln. Zur Grundimmunisierung sind zwei Dosen erforderlich.

«Leichtere Anstiege und Abfälle von Infektionen, wie wir sie regional in den letzten Monaten gesehen haben, sind zu erwarten, da Mpox immer wieder in sexuellen Netzwerken auftreten kann, bei denen die Immunität geringer ausgeprägt ist und in denen es dann zu einigen Infektionen kommen kann, die dann auch wieder zurückgehen», erklärte Jansen. «Daher kommt der Impfung als sehr gutem Präventionsinstrument eine hohe Bedeutung zu.»

Kaum Infektionen über Risikogruppe hinaus

Das RKI sieht bislang keine Anzeichen dafür, dass sich Infektionen über diese Risikogruppen hinaus verbreiten. «Fälle bei Frauen oder Kindern gab es in Deutschland bisher nur ganz, ganz wenige, das waren vorwiegend Sekundärfälle im engeren sozialen Umfeld oder in der Familie», sagte Jansen. Es sei auch keine Häufung unter Reiserückkehrern zu erkennen bislang.

Experte Jansen sagt, dass Beobachter jedoch die beginnende Festivalsaison als möglichen Risikofaktor im Auge behalten. Im vergangenen Jahr gab es keine starke Zunahme von Infektionen bei Ereignissen wie dem Christopher Street Day.

Das Virus, das Mpox verursacht, stammt aus West- und Zentralafrika und gehört derselben Virusfamilie an wie das, das früher die Pocken verursachte. Die Pocken waren lange Zeit eine der gefährlichsten Krankheiten für den Menschen, und ein großer Teil der Betroffenen starb an der Infektion. Durch Impfkampagnen wurden die Erreger ausgerottet, und seit 1980 gilt die Welt als pockenfrei. Diese Impfstoffe bieten auch Schutz vor Mpox.

dpa