Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg der Spender auf 3.698. Trotz gestiegener Spenden bleibt der Bedarf bei Augenhornhäuten und Herzklappen ungedeckt.
Anstieg bei Gewebespenden in Deutschland
Im letzten Jahr ist die Anzahl der Gewebespenden erneut gestiegen. Bis zum 2. Weihnachtsfeiertag zählte die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) 3.698 Spender, wie das Netzwerk in Hannover mitteilte. Im Vorjahr waren es demnach noch 3.505. Die DGFG vermittelt etwa die Hälfte der Gewebetransplantate in Deutschland und kann auch nur darüber Auskunft geben.
Am meisten gespendet wird Augenhornhaut. Auch Herzklappen oder Blutgefäße gehören zu den Gewebespenden. Trotz des Anstiegs bei den Spenden kann der Bedarf an Augenhornhäuten und Herzklappen weiterhin nicht gedeckt werden, teilte die Transplantationsgesellschaft mit.
Bis zum Stichtag 26. Dezember wurden laut Angaben 55.691 potenzielle Spender an die DGFG gemeldet. In 10.704 Fällen fand ein Aufklärungsgespräch statt, das in 4.077 Fällen zur Zustimmung zur Gewebeentnahme führte. Dies entsprach einer Zustimmungsquote von 38,1 Prozent.
Die Spendenbereitschaft nach Aufklärungsgesprächen ist rückläufig. Im Vorjahr betrug die Quote noch 40,6 Prozent, 2022 waren es 42,4 Prozent. Da 2024 insgesamt mehr potenzielle Spender gemeldet wurden und auch die Anzahl der Aufklärungsgespräche stieg, konnte der Rückgang bei der Spendenbereitschaft ausgeglichen werden.
Im Gegensatz zu Organspenden können Gewebespenden auch noch bis zu 72 Stunden nach dem Tod durchgeführt werden und müssen nicht sofort verwendet werden. Stattdessen werden die Spenden in Gewebebanken für Transplantationen aufbereitet. Gewebespenden können unabhängig oder im Rahmen einer Organspende erfolgen.
Keine Altersbeschränkung bei Spenden
Es ist möglich, die Zustimmung zur Entnahme von Geweben nach dem Tod auf dem Organspendeausweis zu dokumentieren, sie vor dem Tod mündlich mitzuteilen oder von den Angehörigen entscheiden zu lassen. Seit dem 18. März 2024 besteht auch die Möglichkeit, die Entscheidung in das Organspende-Register einzutragen, das online zugänglich ist.
Bei einer Gewebespende erfolgt in der Regel ein Herz-Kreislauf-Tod. Es gibt keine Altersbeschränkung für Gewebespenden.
Die meisten Gewebespenden kamen im Jahr 2024 aus Niedersachsen (608), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (587) und Sachsen (526). Die wenigsten Spenden kamen aus Rheinland-Pfalz (13). Insgesamt wurden im letzten Jahr 7.761 einzelne Gewebe gespendet, was einer Steigerung um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig erhielten 8.340 Menschen (+ 10,1 Prozent) transplantiertes Gewebe.