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Mehrere Tote in Texas nach Sturm «Beryl»

Seit über einer Woche wütet «Beryl» in der Karibik, in Mexiko und zuletzt im US-Bundesstaat Texas. Nun scheint er zur Ruhe zu kommen – doch er hinterlässt noch ein weiteres Mal Tod und Verwüstung.

Der Sturm «Beryl» ist durch den US-Bundesstaat gezogen und für Überschwemmungen gesorgt.
Foto: Juan Lozano/AP/dpa

Der Wirbelsturm «Beryl» hat im Süden der USA mehrere Menschen in den Tod gerissen. Im Bundesstaat Texas seien mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, etwa durch umstürzende Bäume, berichteten die Zeitung «Houston Chronicle» und der Sender CNN unter Berufung auf Behördenangaben.

Unter den Verstorbenen befindet sich auch ein Polizist in der Metropole Houston, der auf dem Weg zur Arbeit in seinem Auto ertrunken ist, bestätigte Bürgermeister John Whitmire auf einer Pressekonferenz. Ebenso sei in dem angrenzenden Bundesstaat Louisiana eine Person aufgrund des Unwetters ums Leben gekommen, berichtete CNN.

https://x.com/HoustonTX/status/1810449638786289750

US-Präsident Joe Biden sprach den Betroffenen sein Beileid aus und sagte den Texanern Unterstützung zu. «Wir danken allen Ersthelfern und werden den Menschen in Texas bei jedem Schritt zur Seite stehen», schrieb er auf der Plattform X.

Millionen Haushalte ohne Strom

«Beryl» war am frühen Montagmorgen (Ortszeit) nahe der texanischen Ortschaft Matagorda als Hurrikan der Kategorie 1 von 5 auf Land getroffen, verlor dann aber an Stärke. Matagorda liegt rund 130 Kilometer südwestlich der Millionenstadt Houston.

Laut Daten von poweroutage.us hatten in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) weiterhin mehr als 2,3 Millionen Haushalte keinen Strom. Am Montag waren in knapp drei Millionen Haushalten in Texas die Lichter ausgegangen, wie Vizegouverneur Dan Patrick mitteilte. Die Betreiberfirma gab bekannt, dass es voraussichtlich mehrere Tage dauern werde, bis die Stromversorgung wiederhergestellt sei.

Verwüstete Städte, tote Tiere

Die betroffenen Gebiete zeigten überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und Strommasten auf Bildern. Laut dem Tierschutzzentrum Houston SPCA wurden auch Hunderte Reiher Opfer des Sturms. Sie seien während des Hurrikans aus ihren Nestern gefallen und ertrunken, so hieß es.

https://x.com/HoustonSPCA/status/1810416633866756484

Der Wirbelsturm habe sich inzwischen abgeschwächt, sorge aber als tropisches Tiefdruckgebiet im Osten von Texas und in den angrenzenden Bundesstaaten Louisiana und Arkansas weiterhin für Starkregen, teilte das US-Hurrikanzentrum mit. Zudem seien Tornados möglich. In den kommenden Tagen soll «Beryl» den Meteorologen zufolge weiter in Richtung Nordosten ziehen und dabei an Stärke verlieren.

Eine Woche der Zerstörung

«Beryl» hat die Menschen in der Region seit über einer Woche in Atem gehalten. Er war der erste Hurrikan der diesjährigen Hurrikan-Saison, die im Atlantik am 1. Juni beginnt und am 30. November endet. Im Südosten der Karibik erreichte «Beryl» zeitweise die höchste Hurrikan-Stärke, Kategorie 5, also anhaltend mehr als 251 Kilometer pro Stunde. Er fegte über mehrere Inseln der Kleinen Antillen hinweg, traf an der Ostküste der mexikanischen Halbinsel Yucatán auf Land, um dann durch den Golf von Mexiko weiterzuziehen.

In der Karibikregion sind mindestens elf Menschen ums Leben gekommen, darunter auch drei in Venezuela. Auf einigen Inseln der Staaten Grenada sowie St. Vincent und den Grenadinen wurden laut Regierungsangaben mehr als 90 Prozent der Häuser beschädigt oder zerstört. Auch Jamaika verzeichnete an einigen Orten erhebliche Schäden und weitreichende Stromausfälle.

“Es wurde noch nie so früh in der atlantischen Hurrikansaison ein so starker Sturm erfasst. Die Erwärmung der Meere aufgrund des Klimawandels macht starke Wirbelstürme wahrscheinlicher.”

dpa