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«Meilenstein»: Zahl der Tiger in Thailand steigt

In vielen Teilen Südostasiens gelten Tiger bereits als ausgestorben. Aber in Thailand steigt die Zahl wieder – dank konsequentem Tierschutz samt Patrouillen gegen Wilderer.

Indochinesische Tiger sind in vielen Ländern bereits ausgestorben. (Archivbild)
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Es gibt gute Nachrichten am Welt-Tiger-Tag: Die Zahl der seltenen Großkatzen in Thailand steigt laut Regierungsangaben wieder. Die Behörden haben kürzlich einen Anstieg der wildlebenden Population auf 179 bis 223 Tiere verzeichnet. Bei der letzten Zählung wurden schätzungsweise 148 bis 189 Exemplare gezählt.

«Dieser Erfolg beim Artenschutz ist das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen der thailändischen Regierung, von Nichtregierungsorganisationen, lokalen Partnern und Gemeinden», teilte der WWF Thailand mit und sprach von einem «bedeutenden Meilenstein». Das Königreich sei das erste Land in Südostasien, das seine nationalen Tigerbestände vergrößert habe, jubelte die Organisation. «In anderen Teilen der Region gehen die wilden Tigerpopulationen zurück, und in Kambodscha, Laos und Vietnam sind Tiger in den letzten 25 Jahren ausgestorben», hieß es. 

Sambarhirsche als Beute ausgewildert

Thailand habe bewiesen, dass durch kontinuierliche und koordinierte Anstrengungen positive Veränderungen möglich seien, schrieb der WWF Deutschland. «Wir sind stolz darauf, diesen Weg unterstützt zu haben und werden weiterhin unsere Bemühungen intensivieren, um den langfristigen Schutz des Tigers zu gewährleisten», sagte Axel Krumsiek, Leiter des Bereichs Asien.

Vor Kurzem hat eine Tigerin mit zwei aufeinanderfolgenden Würfen gezeigt, dass die Schutzbemühungen Früchte tragen. Kamerafallen haben im letzten Jahr drei Tigerbabys dokumentiert, die sicher aufwuchsen und schließlich ihr eigenes Revier etablierten. Nur wenige Monate später wurde dieselbe Tigerin mit neuen Jungtieren gesichtet.

Unter anderem haben Maßnahmen wie das konsequente Vorgehen gegen den illegalen Tigerhandel sowie Patrouillen gegen Wilderer und Investitionen in den Naturschutz und in die Nationalparks dazu geführt, den Bestand zu erholen. Darüber hinaus wurden mehr als 100 Sambarhirsche (Cervus unicolor) in den Lebensräumen der Raubkatzen ausgesetzt, um eine Beutepopulation für die Tiger wiederherzustellen. Die Sambarhirsche werden nach ihrer Freilassung mit GPS-Halsbändern und Kamerafallen überwacht.

Wilderei und Verlust des Lebensraums

Der Internationale Tag des Tigers wird seit 2010 jährlich am 29. Juli begangen. Ziel ist es, auf die gefährdeten Lebensräume der Tiger hinzuweisen und das Bewusstsein für den Schutz der Großkatzen zu schärfen. Die Tiere leiden vor allem unter dem Verlust ihres Lebensraumes und unter Wilderei. Populationen gibt es heute unter anderem noch in Nepal, Indien, China und Russland. In Thailand lebt die Unterart Indochinesischer Tiger (Panthera tigris corbetti), auch Hinterindischer Tiger genannt. Er wird auf der Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als «stark gefährdet» geführt.

“Die Konferenz findet am 15. März um 10:00 Uhr im Konferenzraum des Hotels statt”, sagte der Sprecher.

dpa