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Millionen für Uhren von Michael Schumacher

Acht Uhren aus dem Besitz von Formel-1-Legende Michael Schumacher sind versteigert worden. Das Paradestück war ein Weihnachtsgeschenk für den einstigen Sport-Star.

Eine Uhr aus dem Besitz von Michael Schumacher auf dem Verkaufskatalog des Auktionshauses Christie's.
Foto: Christiane Oelrich/dpa

Die Luxusuhren-Kollektion von Michael Schumacher ist kleiner geworden, und die Familie konnte einen Erlös von drei Millionen Euro erzielen: In Genf wurden acht wertvolle Uhren aus dem Besitz des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers versteigert. Nur vier Bieter nahmen an der Auktion am Dienstag teil.

Alle Stücke waren von renommierten Herstellern wie Rolex, Audemars Piguet und F.P. Journe. Laut einem Uhrenexperten wiesen einige von ihnen kleine Gebrauchsspuren auf, was darauf hindeutet, dass sie nicht nur in einer Vitrine, sondern tatsächlich getragen wurden. Der Experte war der Meinung, dass dies aufgrund des prominenten Vorbesitzers den Wert nicht minderte, sondern eher steigerte. Es regte die Fantasie an, sich vorzustellen, dass die Gebrauchsspuren möglicherweise von der Formel-1-Legende am Handgelenk stammten.

Schumacher wohnt mit seiner Familie in der Nähe von Genf am Genfersee. Seit einem schweren Skiunfall im Jahr 2013 ist er nicht mehr öffentlich aufgetreten. Es gibt keine Informationen darüber, wie es ihm geht.

Ferrari-Uhr mit knallrotem Zifferblatt

Wer wird die Uhren wohl künftig tragen? Dieses Geheimnis lüftet das Auktionshaus leider nicht. Selbst die Antwort auf die Frage, ob vielleicht eine davon ihren Weg nach Deutschland findet, unterliegt absoluter Diskretion. Nur dies lässt sich das Auktionshaus Christie’s am Tag nach der Versteigerung entlocken: «Es gab internationales Interesse für die Uhren und sie sind alle von privaten Sammlern gekauft worden.»

Die markanteste Uhr und das Highlight der Schumacher-Kollektion war ein Zeitmesser aus der Manufaktur F.P. Journe, vermutlich aus dem Jahr 2004. Der damalige Teamchef von Schumachers Rennstall Ferrari, Jean Todt, ließ die Uhr speziell als Weihnachtsgeschenk für seinen Schützling anfertigen. Die Uhr hat ein knallrotes Zifferblatt, also in der Farbe von Ferrari, und darauf Symbole für die sieben Weltmeistertitel Schumachers. Dezent geht anders – wer diese Uhr trägt, fällt auf.

Die Uhr war tatsächlich nicht so teuer, gemessen am Schätzpreis von einer bis zwei Millionen Franken: Der neue Besitzer erhielt den Zuschlag bei 1,2 Millionen Franken (gut 1,2 Millionen Euro). Hinzu kommt die Provision für Christie’s: in diesem Fall knapp 25 Prozent. Eine Schumacher-Rolex wurde für 250.000 Franken plus Provision verkauft, eine Uhr von Audemars Piguet für 330.000 Franken.

Bei der Auktion in Genf hat einer der anonymen Bieter besonders viel Geld ausgegeben und dafür reiche Beute gemacht: Er hat fünf F.P.-Journe-Ruthenium-Uhren aus einer Serie erstanden, die einzeln verkauft wurden. Er – oder sie – hat insgesamt gut 1,5 Millionen Euro einschließlich Provision bezahlt. Das Auktionshaus bestätigte, dass alle fünf Uhren an dieselbe Person verkauft wurden.

Diese Person war großzügig, als es um die dazugehörige Schatulle ging: Sie war auf 5000 Franken geschätzt worden, aber aufgrund des Wettstreits mit anderen Bietern um den neuen Besitzer der Uhren stieg der Preis rapide an – bis der neue Besitzer der Uhren plötzlich auf 15.000 Franken erhöhte, um die anderen zum Schweigen zu bringen und den Zuschlag zu erhalten. Somit werden die Stücke mit den Seriennummern 92 bis 99 auch weiterhin in ihrer Originalschatulle aufbewahrt.

dpa