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Erdrutsch in Papua-Neuguinea: Hunderte Tote befürchtet

Mehrere Orte in der Provinz Enga getroffen, Anwohner setzen Suche unter extrem schwierigen Bedingungen fort.

Ein großer Erdrutsch hat das Dorf Kaokalam unter sich begraben.
Foto: Ninga Role/NINGA ROLE/AAP Image/dpa

Nach einem Erdrutsch werden im abgelegenen Hochland Papua-Neuguineas Hunderte Tote befürchtet. Das Dorf Yambali etwa sei unter den Erdmassen verschwunden, beschrieb die örtliche Zeitung «Post Courier» das Unglück. Mehrere Orte in der Provinz Enga sollen getroffen worden sein, als gegen 3 Uhr am Freitagmorgen (Ortszeit) ein Teil eines Berges abging.

Mindestens 300 Personen wurden als verschüttet gemeldet, so das Medium unter Berufung auf Regierungsvertreter der Region. Es wurden über 1000 Häuser und 5000 Schweine begraben. Offizielle Opferzahlen sind bisher nicht bekannt.

Anwohner schätzen, dass mindestens 100 Menschen bei dem Unglück ums Leben kamen. Es könnten aber auch deutlich mehr sein. Medienberichten zufolge lebten mehr als 3000 Menschen in dem betroffenen Gebiet. Spärliche Aufnahmen vom Unglücksort zeigen, wie Anwohner über riesige Felsbrocken klettern und Leichen unter den Trümmern hervorziehen. Allerdings sollen bisher nur wenige Tote tatsächlich gefunden worden sein.

Hilfsorganisation CARE Australia eingetroffen

Die Anwohner setzten unter extrem schwierigen Bedingungen die Suche nach Verschütteten fort. Gemäß der Hilfsorganisation CARE Australia erreichte ein Einsatzteam für schnelle Hilfe am Samstagmorgen die betroffenen Orte, wie der Sender BBC berichtete.

Laut CARE war der Zugang zur Straße des Dorfes blockiert und die Gegend war daher vorerst nur per Hubschrauber erreichbar. Außerdem bewegte sich der Boden immer noch, was die Gefahr weiterer Erdrutsche bedeutete.

Erdrutsche und Beben keine Seltenheit

Regionale Rettungskräfte machten sich auf den Weg ins Katastrophengebiet, um Anwohner mit Medikamenten und Nahrungsmitteln zu unterstützen. Es gab auch einen Mangel an schwerem Gerät für die Rettungsarbeiten vor Ort – Berichten zufolge versuchten die Einheimischen am Freitag, Verschüttete mit Äxten und Macheten zu befreien.

Papua-Neuguineas Ministerpräsident James Marape gab am Freitag bekannt, dass er Mitarbeiter des Katastrophenschutzes und Militärs zur Unterstützung entsandt hat. Die Regierungen von Australien und den USA erklärten, dass ihre Länder bereit seien zu helfen.

Die Insel Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien in den Tropen. Aufgrund ihrer Nähe zum Äquator sind starke Regenfälle keine Seltenheit.

Darüber hinaus befindet sich der Inselstaat mit zehn Millionen Einwohnern im sogenannten Pazifischen Feuerring, einer der seismisch aktivsten Regionen der Welt. Es kommt immer wieder zu Erdbeben – zuletzt vor ein paar Tagen, als ein Beben der Stärke 4,5 die Provinz Enga traf. Es war unklar, ob die Erdstöße mit dem kürzlich aufgetretenen Erdrutsch in Verbindung standen.

dpa