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Nach langer Wartezeit: Ariane 6 soll abheben

An diesem Dienstag soll die neue Ariane-6-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zu ihrem Erstflug starten. Der Weg bisher war jedoch nicht leicht.

Nach ettlichen Rückschlägen hebt die Ariane 6 endlich ab.
Foto: S Martin/ESA/CNES/Arianespace/ArianeGroup/dpa

Nach zehn Jahren ist es endlich soweit: Trotz zahlreicher Rückschläge soll die Trägerrakete Ariane 6 erstmals vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana starten. Sie ersetzt damit die Ariane 5, die seit 1996 in Betrieb war. Ein Überblick:

2010: Deutsche Regierung stimmt Bau zu

Deutschland und Frankreich haben gemeinsam den Bau der Ariane-6 geplant. Sie soll die Ariane 5 ablösen, die bis zu 52 Meter hoch ist und knapp zehn Tonnen Nutzlast ins All transportieren kann. Die neue Version soll modular und äußerst robust sein.

2013: Ariane 6 nimmt Formen an

Gemäß einem Konzept der europäischen Raumfahrtbehörde Esa soll die neue Trägerrakete vier Triebwerke mit jeweils rund 135 Tonnen Festtreibstoff erhalten. Allerdings ist der Bau ungewiss. Deutschland strebt als einer der Hauptgeldgeber der Esa momentan lediglich die Weiterentwicklung der Ariane 5 an.

2015: Esa vergibt Entwicklungsauftrag

Die Esa hat Airbus Safran Launchers (ASL) mit der Entwicklung der Ariane 6 beauftragt. Der Vertrag beläuft sich auf 2,4 Milliarden Euro. Ein Jahr später wird ein Vertrag über eine zweite Finanztranche von 1,7 Milliarden Euro geschlossen. Das Ziel ist es, Satelliten deutlich kostengünstiger als mit der Ariane 5 ins All zu transportieren.

2019: Raketenstart für Juli 2020 anvisiert

Laut Arianespace soll der Start der Ariane 6 erstmals im Juli 2020 stattfinden.

2020: Startverzug wegen zu hohen Kosten

Die Corona-Pandemie führt zu Verzögerungen und Unterbrechungen in der Produktion und den Testphasen. Gleichzeitig verursacht sie hohe Kosten. Der Start der Rakete wird wegen der Pandemie zunächst auf 2021, später auf 2022 verschoben.

2021: Mehr Geld für neue Ariane-6-Rakete

Deutschland und Frankreich geben zusätzliches Geld frei. Im November wird erstmals eine Oberstufe der Ariane 6 von Bremen aus zum Weltraumbahnhof Kourou reisen.

2022: Start der Trägerrakete auf 2023 verschoben

Nach einem erfolgreichen Heißlauftest der gesamten Oberstufe Anfang Oktober wird der geplante Erstflug der Ariane 6 auf Ende 2023, später auf 2024, verschoben. Neue Anforderungen von kommerziellen Kunden und die Notwendigkeit zusätzlicher Tests führen zu einer Verlängerung des Entwicklungszeitplans.

2023: Erneute Verzögerung des Raketenstarts

Anfang Juli hebt die Ariane 5 zum letzten Mal ins All ab. Die Esa hat derzeit keine eigenen Transporter mehr, um große Satelliten ins Weltall zu bringen. Denn seit dem Fehlstart der Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug im Dezember 2022 ist auch diese Rakete vorerst außer Betrieb.

2024: Erste Bauteile in Französisch-Guyana

Die Haupt- und Oberstufe der Ariane 6 werden im Februar in Kourou ankommen. Der Erstflug ins All ist für den 9. Juli terminiert.

dpa