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Neue Ära der Raumfahrt: Ariane 6 soll 2024 erstmals starten

Deutschland und Frankreich entwickeln gemeinsam die modulierbare und robuste Trägerrakete mit vier Triebwerken und günstigeren Transportkosten.

Nach ettlichen Rückschlägen hebt die Ariane 6 endlich ab.
Foto: S Martin/ESA/CNES/Arianespace/ArianeGroup/dpa

Nach zehn Jahren ist es endlich soweit: Nach zahlreichen Rückschlägen soll die Trägerrakete Ariane 6 erstmals vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana starten. Damit ersetzt sie die bisherige Ariane 5, die seit 1996 im Dienst war. Ein Überblick:

2010: Deutsche Regierung stimmt Bau zu

Deutschland und Frankreich planen gemeinsam den Bau der Ariane-6. Sie soll die Ariane 5 ablösen, die bis zu 52 Meter hoch ist und knapp zehn Tonnen Nutzlast ins All befördern kann. Die neue Version soll modular und äußerst robust sein.

2013: Ariane 6 nimmt Formen an

Nach einem Plan der Europäischen Weltraumorganisation ESA soll die neue Trägerrakete vier Triebwerke mit jeweils etwa 135 Tonnen Festtreibstoff haben. Allerdings ist der Bau noch unsicher. Deutschland plant als einer der Hauptfinanziers der ESA vorerst nur die Weiterentwicklung der Ariane 5.

2015: Esa vergibt Entwicklungsauftrag

Die Esa hat Airbus Safran Launchers (ASL) mit der Entwicklung der Ariane 6 beauftragt. Der Vertrag beläuft sich auf 2,4 Milliarden Euro. Im nächsten Jahr wird ein Vertrag über eine zweite Finanztranche von 1,7 Milliarden Euro abgeschlossen. Das Ziel ist es, Satelliten deutlich kostengünstiger ins All zu befördern als mit der Ariane 5.

2019: Raketenstart für Juli 2020 anvisiert

Laut Arianespace wird die Ariane 6 erstmals im Juli 2020 starten.

2020: Startverzug wegen zu hohen Kosten

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie führen zu Verzögerungen und Unterbrechungen in der Produktion und den Testphasen. Dies verursacht hohe Kosten. Der Start der Rakete wird aufgrund der Pandemie zunächst auf 2021, später auf 2022 verschoben.

2021: Mehr Geld für neue Ariane-6-Rakete

Deutschland und Frankreich stellen zusätzliches Geld bereit. Im November startet erstmals eine Oberstufe der Ariane 6 von Bremen aus zum Weltraumbahnhof Kourou.

2022: Start der Trägerrakete auf 2023 verschoben

Nach einem erfolgreichen Heißlauftest der kompletten Oberstufe Anfang Oktober verschiebt sich der geplante Erstflug der Ariane 6 auf Ende 2023, später auf 2024. Neue Anforderungen kommerzieller Kunden und die Notwendigkeit zusätzlicher Tests verlängern den Entwicklungszeitplan.

2023: Erneute Verzögerung des Raketenstarts

Anfang Juli startet zum letzten Mal eine Ariane 5 ins All. Seitdem fehlen der Esa eigene Transporter, um große Satelliten in den Weltraum zu bringen. Denn seit einem Fehlstart der Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug im Dezember 2022 ist auch diese Rakete vorerst am Boden geblieben.

2024: Erste Bauteile in Französisch-Guyana

Die Haupt- und Oberstufe der Ariane 6 treffen im Februar in Kourou ein. Der Erstflug ins All ist für den 9. Juli terminiert.

dpa