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Verheerende Überschwemmungen in Afghanistan fordern über 420 Menschenleben

Die extreme Wetterlage verschärft die bereits schwierige humanitäre Situation im Land, das schlecht auf solche Ereignisse vorbereitet ist.

Ein Mann sammelt nach schweren Überschwemmungen in der Provinz Ghor seine Habseligkeiten zusammen.
Foto: Omid Haqjoo/AP/dpa

Seit Anfang Mai wurden in Afghanistan kontinuierlich neue Überschwemmungen gemeldet, wobei bisher mehr als 420 Menschen ums Leben gekommen sind. Dies geht aus den offiziellen Zahlen der lokalen Behörden in den betroffenen Provinzen im Norden und im Zentrum des Landes hervor.

Am Sonntag kamen laut offiziellen Angaben im Norden Afghanistans, in der Provinz Fariab, 47 Menschen ums Leben. Es wurden Hunderte Häuser, Dutzende Geschäfte und etwa 200 Hektar landwirtschaftlicher Flächen beschädigt oder zerstört.

Am Samstag wurden aufgrund von starken Regenfällen mindestens 50 Tote aus der zentralen Provinz Ghor gemeldet. Auch hier sprach die örtliche Regierung von erheblichen Sachschäden, darunter Tausende zerstörte Häuser. Anfang des Monats wurden in der Provinz 14 Tote gemeldet. Vor etwa einer Woche beklagte das Flüchtlingsministerium nach Überschwemmungen im Norden Afghanistans 315 Tote. Besonders betroffen waren die Provinzen Baghlan, Herat und Badakschan.

Die ohnehin schwierige humanitäre Lage in Afghanistan wird durch die Überschwemmungen verschlimmert. Das Land ist nach Jahrzehnten von Kriegen und Konflikten schlecht auf extreme Wetterereignisse wie Fluten und Dürren vorbereitet. Experten zufolge werden solche Ereignisse aufgrund des Klimawandels wahrscheinlicher. Auch im März und April gab es in Afghanistan Überschwemmungen.

Seit August 2021 ist die internationale Zusammenarbeit mit Afghanistan stark eingeschränkt, nachdem die islamistischen Taliban die Macht übernommen haben.

dpa