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Neuer interstellarer Gast anders als seine Vorgänger

Er kommt aus den Tiefen des Weltraums und bewegt sich schnell durch unser Sonnensystem: Der interstellare Komet 3I/Atlas unterscheidet sich deutlich von anderen Besuchern aus dem All.

Anders als seine Vorgänger: 3I/Atlas ist wohl der bisher größte gesichtete Gast aus den Tiefen des Weltalls in unserem Sonnensystem.
Foto: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/K. Meech (IfA/U. Hawaii)/dpa

Mit großer Geschwindigkeit, beträchtlicher Größe und umgeben von Gas und Staub: Wissenschaftler haben neue Erkenntnisse über den neuen interstellaren Besucher in unserem Sonnensystem, den Kometen 3I/Atlas, gewonnen. Bilder, die von einem Team um die Forscherin Karen Meech mit dem Gemini North Teleskop auf Hawaii aufgenommen wurden, zeigen die sogenannte Koma des Himmelskörpers – eine Hülle aus Gas und Staub um seinen eisigen Kern. Die Experten möchten mit den neuen Beobachtungen weitere Geheimnisse des weit gereisten Gastes enthüllen.

Anders als seine Vorgänger

Obwohl vieles über 3I/ATLAS noch unklar ist, ist bereits klar, dass sich das dritte bekannte interstellare Objekt im Sonnensystem deutlich von seinen beiden Vorgängern unterscheidet, wie das Astronomie-Forschungszentrum NOIRLab in Tucson, Texas, mitteilte. Der Komet hat einen geschätzten Durchmesser von 20 Kilometern und ist damit deutlich größer als die bisher beobachteten Objekte aus dem Weltraum. Außerdem bewegt er sich auf einer deutlich gestreckten Umlaufbahn.

Im Jahr 2017 entdeckten Experten einen ersten Besucher aus einem anderen Sonnensystem, der eindeutig als solcher identifiziert wurde. „1I/’Oumuamua“, ein zigarrenförmiges Objekt von etwa 400 Metern Länge, flog damals in nur einem Viertel der Entfernung zur Sonne vorbei. Im Jahr 2019 folgte dann ein weiterer Gast aus der Ferne: „2I/Borisov“.

Rasend an der Sonne vorbei, der Erde im Dezember am nächsten

Laut NOIRLab fliegt das Objekt derzeit in der Nähe der Umlaufbahn des Jupiter, ungefähr 465 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Am nächsten wird der Komet unserem Planeten am 19. Dezember kommen, wenn er sich auf 270 Millionen Kilometer annähert. Im Vergleich dazu beträgt die mittlere Entfernung von der Erde zur Sonne etwa 150 Millionen Kilometer.

Gegen Ende Oktober wird erwartet, dass der Komet in unmittelbarer Nähe der Sonne vorbeifliegt – mit einem Abstand von 210 Millionen Kilometern – und sich dabei sehr schnell bewegt. NOIRLab prognostiziert, dass der Himmelskörper zu diesem Zeitpunkt etwa 25.000 Kilometer pro Stunde zurücklegt.

dpa