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Neuseeland verbietet Mobiltelefone an Schulen

Nerviges Klingeln im Klassenraum: An vielen Schulen gibt es Klagen über die Nutzung von Smartphones. Neuseeland reagiert jetzt mit einem kompletten Handy-Verbot. Und Deutschland?

Neuseeland verbietet Mobiltelefone an Schulen.
Foto: Roland Weihrauch/dpa

Die neue konservative Regierung in Neuseeland will künftig Mobiltelefone an allen Schulen verbieten. Der im Wahlkampf angekündigte Plan werde in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit umgesetzt, sagte der Anfang der Woche vereidigte Ministerpräsident Christopher Luxon beim Besuch einer Schule in Auckland.

«Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie die Bildungserfolge nachlassen, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war», schrieb der Regierungschef auf der Plattform X (vormals Twitter).

Nach Angaben seiner National Party sollen so Konzentration und Leistungen der Schüler gesteigert werden, wie die Partei auf ihrer Webseite schreibt. Viele Schulen hätten bereits nach einem Handy-Verbot positive Ergebnisse erzielt – auch im Ausland.

Frankreich hatte schon 2018 ein Handy-Verbot an Schulen erteilt, die Niederlande und Großbritannien wollen nachziehen. In Deutschland wird das Thema ebenfalls diskutiert, der deutsche Lehrerverband hatte sich aber erst kürzlich gegen ein absolutes Verbot ausgesprochen.

Auch Minister sollen Handys abgeben

«Um den Leistungsrückgang umzukehren, müssen sich die Schüler während ihrer kostbaren Unterrichtszeit auf ihre Aufgaben konzentrieren», schreibt die National Party. Der Leistungsabfall in den vergangenen 30 Jahren gefährde nicht nur den künftigen Lebensunterhalt der Kinder, sondern auch den Wohlstand Neuseelands. Auch Minister und Abgeordnete sollen während Kabinetts- und Fraktionssitzungen ihre Smartphones abgeben, um fokussierter arbeiten zu können.

In dieser Woche hatte Luxon bereits für einen Aufschrei gesorgt, als er ankündigte, Teile der drastischen Anti-Tabak-Gesetze der linken Vorgängerregierung kippen zu wollen. Mit dem Schritt will die Koalition, der auch die populistische Partei NZ First angehört, Steuersenkungen finanzieren.

dpa