Forscher erhalten Auszeichnung für Entdeckung grundlegenden Immunsystems-Signalwegs zur Behandlung von Infektionen, Krebs und entzündlichen Erkrankungen.
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis für Immunforschung
Für ihre Erkenntnisse zu einem grundlegenden Signalweg des Immunsystems erhalten drei Forscher den Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis. Der sogenannte cGAS-STING-Signalweg sei «ein Fundament unserer angeborenen Immunabwehr, nach dem lange gesucht wurde», erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Prof. Thomas Boehm. «Mit seiner Entdeckung haben die Preisträger der Medizin die Möglichkeit erschlossen, Infektionen, Krebs und entzündliche Erkrankungen effektiver als bisher zu behandeln.» Arzneimittel, die in diesen Signalweg eingreifen, befänden sich derzeit in Entwicklung.
Die drei Forscher – die aus Deutschland stammende Medizinerin Andrea Ablasser, die in Lausanne arbeitet, der Virologe Glen Barber aus Columbus/Ohio und der Biochemiker Zhijian James Chen aus Dallas – teilen sich das Preisgeld von 120.000 Euro. Sie erhalten die Auszeichnung am 14. März 2025 in der Frankfurter Paulskirche.
Laut dem Stiftungsrat in Frankfurt handelt es sich beim cGAS-STING-Signalweg um die Alarmanlage, die aktiviert wird, wenn DNA während Infektionen, Krebs oder zellulärem Stress in das Zytoplasma einer Zelle gelangt. Diese Alarmanlage ruft die Polizei des angeborenen Immunsystems auf den Plan.
Andrea Ablasser wurde bereits im Jahr 2014 mit dem Paul Ehrlich-und-Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Die grundlegenden Forschungsarbeiten der drei Preisträger stammen aus den Jahren 2008 bis 2013. Die Themen wurden jedoch im vergangenen Jahrzehnt immer genauer erforscht.
Der Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis ist einer der angesehensten Medizinpreise in Deutschland. Er wird an Forscherinnen und Forscher verliehen, die auf dem Gebiet der Forschung, das von Paul Ehrlich vertreten wird, besondere Leistungen erbracht haben, wie z.B. in der Immunologie, Krebsforschung oder Chemotherapie. Viele der Preisträger seit 1952 erhielten später einen Nobelpreis.