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Neue Arten in den Weltmeeren entdeckt

Forscher beschreiben Wirbellose in Tiefen von 5 bis 7.800 Metern. Neue Initiative soll Arten schützen und benennen.

Die pinke Seegurke Psychropotes buglossa wurde nun als eigene Art beschrieben.
Foto: Amanda Serpell-Stevens/Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung/dpa

Forscher und Forscherinnen haben unter deutscher Koordination neue Arten beschrieben, die die Weltmeere bevölkern. Die Wirbellosen leben weltweit verstreut in Tiefen zwischen rund 5 und 7.800 Metern, wie es in der Fachpublikation «Biodiversity Data Journal» heißt. Zu den insgesamt elf Neuentdeckungen zählen kleine Krebstiere, die der Wissenschaft bisher Rätsel aufgegeben haben. Neu eingeordnet wurden zudem pinkfarbene Seegurken, die in den Tiefen des Atlantiks leben.

Die Seegurke Psychropotes buglossa mit der markanten Farbe wurde zwar bereits 1886 beschrieben, jedoch wurde sie erst 1975 mit elf anderen Arten zusammengefasst. Aktuelle DNA-Analysen haben nun gezeigt, dass es sich tatsächlich um eine eigene Art handelt.

Unter den elf Arten befindet sich ein Krebstier, das bisher nur durch mysteriöse Löcher im Meeresboden bekannt war. Erst nach einer ausführlichen Beobachtung konnten Forscher das Tier identifizieren. Es wird nun als Cunicolomaera grata («Lieblingshöhle») bezeichnet. Insgesamt 25 Autoren verschiedener Institutionen haben zur Veröffentlichung beigetragen.

Vielfältige Bedrohung 

Torben Riehl vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt erklärt, dass die Weltmeere durch Klimawandel, Verschmutzung, Plastikmüll und Überfischung vielfältig bedroht seien. Die meisten der geschätzten zwei Millionen marinen Arten seien noch unbekannt. Viele Meerestiere sterben daher aus, bevor sie entdeckt und benannt werden können. Besonders betroffen seien wirbellose Organismen.

Dem soll eine neue Initiative entgegenwirken: «Ocean Species Discoveries» (deutsch: «Entdeckungen von Meeresarten»). Das ist eine Plattform, auf der künftig innerhalb kurzer Zeit viele Artbeschreibungen veröffentlicht werden können. Die elf neu beschriebenen Arten gehören zur ersten einer ganzen Reihe von Publikation der Initiative.

Nur benannte Arten könnten auf der Roten Liste erfasst werden, um dann Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen zu können, erklärt die Meeresforscherin Julia Sigwart. Koordiniert wird «Ocean Species Discoveries» von der Senckenberg Ocean Species Alliance (SOSA; Senckenberg-Allianz für Meeresarten), einem Projekt des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseum Frankfurt.

dpa