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Raketensystem «Starship» startet Testflug

Bald soll das «Starship» Menschen den Mars erschließen. Im Moment sind noch Probestarts angesagt. Die Riesenrakete von SpaceX hob nun erneut in Texas ab – unter den Augen eines mächtigen Zuschauers.

Noch am Boden, doch bereit: Die SpaceX-Megarakete «Starship».
Foto: Eric Gay/AP/dpa

Die größte jemals gebaute Rakete hat einen weiteren Testflug gestartet. Das unbemannte «Starship» hob vom Weltraumbahnhof des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX im US-Bundesstaat Texas ab, wie Live-Bilder zeigten. Die Rakete soll eines Tages Menschen zum Mond und schließlich sogar zum Mars bringen. Der Test sollte planmäßig nach etwa einer Stunde abgeschlossen sein. 

Beim Testflug wollte SpaceX erneut versuchen, die untere Raketenstufe zum Startplatz zurückfliegen zu lassen – dieses Mal gelang es nicht, der Booster landete kontrolliert und sanft im Golf von Mexiko. Außerdem soll im Weltraum ein Antrieb erneut gezündet werden, was für zukünftige regelmäßige Einsätze von Bedeutung ist. Auch verschiedene Manöver und Experimente mit dem Hitzeschild des Raumschiffs werden wie geplant durchgeführt. Bei dem Ereignis war auch der designierte US-Präsident Donald Trump anwesend – SpaceX-Gründer und Tech-Milliardär Elon Musk ist seit der US-Wahl Anfang November ein enger Vertrauter Trumps.

Rückschläge und Durchbrüche bei vorherigen Starts

Bei einem ersten Test im April 2023 war das komplette Raketensystem schon nach wenigen Minuten explodiert. Während des zweiten Tests im November 2023 hatten sich die beiden Raketenstufen zwar getrennt und die obere war weitergeflogen, kurz darauf waren jedoch beide separat explodiert. Bei einem dritten Test im März erreichte das «Starship» erstmals das All, konnte den Flug jedoch ebenfalls nicht wie erhofft abschließen. 

Bei einem vierten Testflug im Juni setzte das «Starship» erstmals zu einer kontrollierten Landung an, die dann allerdings nicht ganz wie erhofft verlief. SpaceX betont stets, dass das Ziel der Tests ist, Daten zu sammeln. Im vergangenen Monat erreichte das «Starship» Weltraumhöhe und landete kontrolliert im Indischen Ozean. Zudem wurde bei diesem Test erstmals versucht, die untere Raketenstufe direkt am Startturm in Texas mit Greifarmen wieder aufzufangen – was ebenfalls gelang.

Mond und Mars im Visier

Das «Starship» besteht aus dem etwa 70 Meter langen Booster «Super Heavy» und der ebenfalls «Starship» genannten oberen Stufe, die rund 50 Meter misst. Es wurde entwickelt, um bemannte Missionen zum Mond und Mars zu ermöglichen. Sowohl die Rakete als auch das Raumschiff sind so konzipiert, dass sie nach der Rückkehr zur Erde wiederverwendet werden können.

Das gesamte System hat eine Länge von etwa 120 Metern und soll künftig Ladungen von über 100 Tonnen transportieren können. Die NASA plant, mit dem «Starship» Astronauten zum Mond zu schicken, während SpaceX das Ziel verfolgt, mit dem System eines Tages den Mars zu erreichen.

dpa