Rauchwolken treffen auf den Kontinent, trübe Tage und rot-orangefarbene Sonnenuntergänge zu erwarten.
Europa von Rauch großer Waldbrände aus Kanada betroffen
Der Rauch von großen Waldbränden in Kanada hat den Atlantik bis nach Europa erreicht. Laut dem EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus in Reading, Großbritannien, werden in den nächsten Tagen weitere Rauchwolken den Kontinent erreichen. Dies könnte zu trüberen Tagen und rot-orangefarbenen Sonnenuntergängen führen. Es wird jedoch nicht erwartet, dass sich die Luftqualität in Bodennähe wesentlich verschlechtert, da der Rauch hauptsächlich in höheren Luftschichten transportiert wird.
Eine erste Rauchwolke hatte also am 18. und 19. Mai den Mittelmeerraum überquert, eine zweite – viel größere – erreichte in der letzten Maiwoche den Nordwesten Europas. Copernicus basiert auf Daten seines Atmosphärenüberwachungsdienstes CAMS. In den kanadischen Provinzen Saskatchewan, Manitoba und Ontario gab es in den vergangenen Wochen erhebliche Emissionen aus Waldbränden.
Mehr als 100 Brandherde
Laut dem nationalen Waldbrandbericht Kanadas gab es zeitweise über hundert Brandherde. Die Entstehung und Ausbreitung der Brände wurden durch außergewöhnliche Trockenheit und Wind begünstigt. Tausende Menschen wurden vorsorglich evakuiert.
Auch in Südost-Russland gibt es laut Copernicus seit April große Waldbrände, vor allem in der Republik Burjatien und der Region Transbaikalien östlich des Baikalsees. Laut CAMS-Auswertungen von Mitte Mai zogen große Rauchwolken aus der Region Transbaikalien Richtung China und Nordjapan. Andere erreichten die hohe Arktis.
Solche Pyrocumulonimbuswolken (PyroCb) entstehen laut Copernicus, wenn ein Waldbrand mit ungewöhnlicher Hitze und Intensität brennt und genug Wärmeenergie erzeugt, um Rauch, Asche und Feuchtigkeit hoch in die Atmosphäre zu treiben, von wo aus starke Jetstreams den Rauch über große Entfernungen transportieren können.